野生の考古学1:カントからキットラーにいたる物質文化の理論<br>Wilde Archäologien 1 : Theorien der materiellen Kultur von Kant bis Kittler (2. Aufl. 2019. 766 S. 23 cm)

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野生の考古学1:カントからキットラーにいたる物質文化の理論
Wilde Archäologien 1 : Theorien der materiellen Kultur von Kant bis Kittler (2. Aufl. 2019. 766 S. 23 cm)

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  • 製本 Hardcover:ハードカバー版/ページ数 767 S.
  • 商品コード 9783865991560

基本説明

Wilde Archäologien - das sind Archäologien außerhalb der klassischen Archäologie, die mit einem materiellen Denken der Kultur experimentieren: Von Kants Archäologie der Metaphysik bis zu Kittlers Archäologie der Medien und von Freuds Archäologie der Seele bis zu Foucaults Archäologie des Wissens liegt die Diagnose nahe, dass im letzten Jahrhundert ein verborgener Wechsel von historischen zu archäologischen Leitvorstellungen stattgefunden hat: Das 20. Jahrhundert war archäologisch - und "der Gestus des Archäologen das Paradigma jeder wahren menschlichen Aktion" (Giorgio Agamben).

Description


(Text)
Das 20. Jahrhundert war archäologisch, nicht historisch. Ein flüchtiger Blick auf die innovativsten Projekte in Philosophie und Psychologie, Epistemologie und Medientheorie, Ästhetik und Kunst legt die Diagnose nahe, dass im letzten Jahrhundert ein geheimer Wechsel von historischen zu archäologischen Leitvorstellungen stattgefunden hat. Prominente Autoren von Kant bis Kittler und von Freud bis Foucault experimentierten mit einem neuen Denken der Zeitlichkeit: Zu den bekannteren dieser Projekte zählen Sigmund Freuds 'Archäologie der Seele' (1896-1937), Walter Benjamins 'Archäologie der Moderne' (1928-1939), und natürlich Michel Foucaults Archäologie des Wissens (1969). Historisch eingerahmt werden sie von Immanuel Kants 'Archäologie der Metaphysik' von 1793 sowie von Friedrich Kittlers 'Archäologie der Medien' zweihundert Jahre später. Das 20. Jahrhundert war in seinen großen theoriehistorischen Momenten archäologisch, die Archäologie ist eine geheime Leitwissenschaft des vergangenen Jahrhunderts.Von diesem Paradigmenwechsel hat insbesondere die Kulturwissenschaft profitiert; gerade die aktuelle Karriere der kulturtechnischen Forschung verdankt sich der Verwendung archäologischer statt historischer Modelle: Ihre Mobilisierung von Techniken und Medien, Materialitäten und Empirien, Diskursen und Epistemen wurde durch die archäologische Reformulierung ihrer Methoden und Begriffe ermöglicht. Diverse neue Themen der Kulturwissenschaft - beispielsweise Medien und Archiv, Raum und Gedächtnis - sind nicht zufällig archäologischer Provenienz. Aber auch die neue Nähe zwischen Geistes- und Naturwissenschaften verdankt sich dem archäologischen Eifer eines Jahrhunderts. Schließlich bedienten sich die archäologischen Avantgarden mit der klassischen Archäologie nicht zufällig bei einer Disziplin, die die Grenze zwischen Natur- und Geisteswissenschaft, Text und Technik immer schon überschritten hatte. Der vorliegende Band schreibt eine Theoriegeschichte nach dem cultural turn und stellt den kulturwissenschaftlichen Aufbruch auf ein breites theoriehistorisches Fundament. Während eine theoretische Begründung der Kulturwissenschaft bislang ausgeblieben ist, legt er eine Theorie der Kulturwissenschaft vor, die auf ihre Revision geisteswissenschaftlicher Methoden reagiert. Durch die Relektüre der Klassiker - und insbesondere durch ihre Zurückfaltung auf die Disziplin- und Diskursgeschichte der klassischen Archäologie - wird die Theoriegeschichte des 20. Jahrhunderts mit einem neuen Akzent versehen und auf die Höhe der kulturwissenschaftlichen Herausforderung gebracht.
(Author portrait)
Knut Ebeling, geboren 1970, ist Philosoph, ehemals am Seminar für Ästhetik der Humboldt-Universität zu Berlin und leitete dort das Forschungsprojekt 'Archive der Vergangenheit. Wissenstransfers zwischen Archäologie, Philosophie und Künsten. Knut Ebeling ist seit 2009 Professor für Medientheorie und Ästhetik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und Lecturer an der Stanford University Berlin.

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