Description
(Text)
"Weltliteratur" als Dichtung fremdsprachiger Autoren und ihr Einfluss auf die deutsche Lyrik des 20. Jahrhunderts sind Gegenstand dieses Buches. Zahlreich sind die Verbindungen zwischen Dichtern über Ländergrenzen und Jahrhunderte hinweg, zahlreich die Stimmen aus nahezu allen Erdteilen und Ländern, die Eingang in die deutsche Literatur der Epoche gefunden haben und sie derart bereichert haben, dass es sich lohnt, einige davon dokumentierend und kommentierend in Augenschein zu nehmen.
Der Bekanntheitsgrad einiger Autoren blieb in den einschneidenden politischen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts ungeschmälert. François Villon, Arthur Rimbaud, Walt Whitman und Pablo Neruda widmet Klaus Schuhmann aufgrund der Dauer ihrer Wirkung und der Signifikanz der einzelnen Rezeptionsverläufe eine besonders ausführliche Betrachtung.
Einen weiteren Fokus legt der Autor auf die revolutionären Ereignisse und Strömungen, die nach 1900 die Gesellschaften und Literaturen in Ost und West prägten. Sein Interesse gilt ebenso den russischen Autoren, die die Oktoberrevolution von 1917 thematisierten und mit ihrem Leben und Werk ihre deutschen Kollege bis weit über die Jahrhundertmitte hinaus beschäftigten, wie dem Einfluss der amerikanischen Beat-Generation auf Lyriker der BRD und der DDR in den 1960er Jahren.
(Author portrait)
Klaus Schuhmann, geboren 1935 in Oberwiesenthal/Erzgebirge. Nach dem Studium der Germanistik an der Universität Leipzig arbeitete er dort seit 1968 als Dozent und von 1975 bis 1998 als Professor am Lehrstuhl für DDR-Literatur und Literatur des 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Publikationen zur Lyrik des 20. Jahrhunderts und Herausgaben, u. a. von Aichinger, Bachmann, Celan, Eich, Fleißer, Klabund, Morgenstern.