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Description
(Text)
Manfred Hans Gruhler, als Lyriker eine Entdeckung.
Ein Selbstironiker, ein Freigeist mit Witz.
Ein beeindruckender Vorleser auch.
(Extract)
Vom Bibliothekar oder der Freude des Denkens
Nach fünf Morden, mehreren Duellen
Überlebten Raubüberfällen, der Fistel im Darm
Durchstandenen Bankrotten
Schwerem Kerker und der Syphilis
Und jährlich sechs nennenswerten Leidenschaften
Kurzfristige Erhitzungen im Zufall zahllos
Lebt er auf ausgefallnen Zähnen
Jetzt kein mokantes Augenzwinkern, mürbe
Im Mehltau zerfallend in zäher Flaute
Gram mit siebzig ohne allen Spaß
Die Langeweile, der guten Zeiten hoffnungsloses Teil
Und die Geschwindigkeit, sich selbst zu fühlen
Geschickt ins Unabänderlich
Ihm ist es nie gegeben: Er zetert, wettert
Mißklang eines Jagdhorns, des Nachts schlügen
Welche Hunde an, cospetto, kalter Kaffee
Lauter Jakobiner und kein Maisbrei
Es ließ auf mein Getränk der Domestik mich warten
Der Priester kam, mich zu bekehren
Ich brülle das geliehne Haus zusammen
In dessen Falten er sein Glück gelebt.
(Author portrait)
Gruhler, Manfred Hans
1950 in Rottweil geboren, die Obere Donau seine Heimat. Möbelpacker, mit dem Fahrrad unterwegs und Reisender. Die akademischen Ausbildungen (Germanistik, Philosophie, Geschichte) mit Abschlüssen durchlaufen. Montagsgeologe, die Kunst der Mathematik und das Zeichnen liebend. Brotbringende Arbeiten auch in der Fremde, in Frankreich, den USA und in Spanien. Lebt in Crailsheim. Schreibt Aphorismen, Gedichte; Übersetzungen. 1999, längst vergriffen, erschien eine kleine Auswahl mit dem Titel: »Auf dieser Stierhaut Erde«. Im selben Jahr erhielt er den Preis der Kunststiftung Baden-Württemberg.



