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Description
(Text)
"Collective order", kollektive Ordnung, nennt der Schweizer Fotograf Marius Born das urbane Leben Tokyos, das er in diesem Band dokumentiert. Seine Bilder zeigen ein System gesellschaftlicher Ordnung, das ihm fremd erscheint. Der Einzelne ordnet sich zwar dem Kollektiv unter, schafft sich aber auch individuelle Freiräume. Das Ordnungssystem geht soweit, dass selbst Obdachlose ihre Liegematten im Park streng geordnet ausrichten und Kinder beim Spielen im Freizeitpark Nummern für ihre Identifikation tragen. Born gelingt es, diese Ordnung in Bildern einzufangen, die trotz der kollektiven Enge, Freiräume zeigen. So wird der Weg in der nächtlichen U-Bahn, durch die tagsüber die Massen strömen, zum einsamen Spaziergang oder die Radfahrt im Park des Kaiserpalasts zu einer gemächlichen Landpartie.
(Text)
"Collective order" is the term the Swiss photographer Marius Born uses to describe urbanlife in Tokyo, which forms the subject of this volume. Born's images depict a system of social order which appears alien to him. The individual is seen as part of the collective, whose forms of order characterize Japanese everyday life. The dominance of order is so extreme that even the homeless neatly lay out their sleeping mats in a park and children in an amusement park are identified by the numbers that they wear. Born succeeds in capturing this order in his images, revealing the empty spaces even in crowded public spaces. Thus the path to the subway, along which the masses stream during the day, becomes the site of a solitary stroll. Similarly a bicycle ride to the grounds of the Imperial Palace turns into a leisurely outing.
(Extract)
"Die Bilder in 'Collective Order' lassen den Betrachter teilhaben an Marius Borns Eindrücken von Tokio und Umgebung. Vieles, was in Japan als alltäglich gilt, ist für den Schweizer Fotografen ungewohnt anders; er trifft in der japanischen Grossstadt auf ein Ordnungssystem, das ihm fremd ist und das er deshalb mit seiner Kamera festhalten will. Damit verschränken sich in diesem Band zwei Kulturen, eine abgebildete und eine abbildende, zu einer Sicht kollektiver, also zusammengelegter Ordnung.
Dem Fotografen gelingt es, in Bildern einzufangen, dass es im urbanen, dicht besiedelten Grossraum Tokio dem einzelnen auch immer wieder möglich ist, sich Raum zu schaffen. So wird der nächtliche Weg in den U-Bahn-Gängen, durch die tagsüber die Pendlermassen strömen, zum einsamen Spaziergang, und die Radfahrt im Park des Kaiserpalastes, fernab von den stark befahrenen Strassen, mutet an wie eine Landpartie.
Gleichzeitig ist der einzelne stets Teil des Kollektivs, dessen Ordnungsformen den japanischen Alltag mitprägen. So tragen die Schüler selbst im Sportunterricht Uniformen, Mädchen und Knaben durch die Kappenfarbe nochmals eingeordnet, und geturnt wird in Reih und Glied. Auch für das Gruppenfoto vor dem Kaiserpalast ist alles organisiert: Die Bänke für den Fototermin sind installiert und die Gruppennummer auf dem Erinnerungsbild bestätigt, dass man Teil einer grösseren Ordnung ist.
Abgebildetes und Abbildendes stehen einander entgegen. Dies gilt für alle Bilder in diesem Band. Besonders deutlich zeigt sich dies in den Fotografien der fotografierenden Japaner: Marius Born stellt sich in die Reihe seiner Sujets - und wird dabei selbst Teil der kollektiven Ordnung."
Marlies Whitehouse und Daniel Perrin
(Author portrait)
Marius Born ist Fotograf und Fernsehjournalist. Er leitet das Wirtschaftsmagazin ECO des Schweizer Fernsehens.



