Armer Junge! : Freundschaftsnovellen (Bibliothek rosa Winkel Bd.67) (2014. 168 S. 19 cm)

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Armer Junge! : Freundschaftsnovellen (Bibliothek rosa Winkel Bd.67) (2014. 168 S. 19 cm)

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  • 製本 Hardcover:ハードカバー版
  • 商品コード 9783863000677

Description


(Text)
Die 1896 gegründete Zeitschrift Der Eigene gilt als die erste Homosexuellen-Zeitschrift der Welt; sie enthielt literarische Texte, kleinere Abhandlungen, Fotos und Zeichnungen. Aus zumeist zuvor in dieser Zeitschrift oder deren Umkreis erschienenen Erzählungen stellte Adolf Brand (1874-1945), ihr Begründer und Verleger, 1927 diese Anthologie zusammen.Der Band enthält:Hanns Heinz Ewers: Armer Junge!Franz Lechleitner: PfingstnachtKarl Heinrich Ulrichs: ManorBernhard Jülg: Pao SannesioH. H. v. W.: Der Marquis von Saint-BrissacWilliam Quindt: Der JettatoreStendal: Juli-HitzeGeorg Ph. Pfeiffer: Die WachsfigurTheodor Lessing, Der politische Bart(BrW)
(Extract)
H. H. V. W.: Der Marquis von Saint-Brissac. Dem Marquis schoß das Blut zu Kopf. Schweißperlen standen auf seiner Stirn, ich fürchtete einen Erstickungsanfall. Er rang nach Luft, halbaufgerichtet in seinem Stuhl. Ich hatte mich erhoben, stand dicht neben ihm, mühte mich, ihn zu stützen. "Lassen Sie mich," sagte der Marquis, "es muß gesagt werden, oh (er hob die gefalteten Hände), stehen Sie mir in dieser Stunde bei, Sie erfahren etwas, was ich geschworen habe, nie über die Lippen zu bringen. Frau von Ebersheide hat Maria gesehen; in dieser Sommernacht lag sie entkleidet auf ihrem Ruhebett, hüllenlos, nur Körper." Er sah mich mit brennenden Augen an; ich war erregt angesichts dieser Sätze und begriff doch ihren Sinn nicht, ja mir schien, den Marquis verführe die Keuschheit und Scheu seines eigenen Gefühls zu einer Übertreibung. Ich wollte den Mund öffnen, um ein beruhigendes Wort zu sagen, aber eine herrische Gebärde verbat es mir. "Erwidern Sie nichts," rief der Marquis, "bevor Sie nicht alles wissen! Frau von Ebersheide, diese Unwürdige, hat das wundervolle Geschöpf gesehen, das für die Welt Marquise von Saint-Brissac hieß. Sie sah den Körper ? (der Marquis richtete sich auf mit der Kraft, mit dem Mut eines verwundeten Feldherrn in der Schlacht) ? diesen Körper, der der Körper eines Jünglings ist und nicht der einer Frau." Er sank zusammen. Ich hatte unbewußt, in jähem Schreck, die Hände wie zur Abwehr erhoben. "Verurteilen Sie mich," sagte der Marquis und seine Stimme hatte allen Klang verloren. "Vielleicht tun Sie recht daran. Aber ich kann nicht bereuen. Ich habe geliebt und ich werde niemals wieder lieben. Ihnen schulde ich die Aufklärung, daß dieser Jüngling Eugen Maria Krancz hieß, daß ich ihn in Deutschland kennen gelernt habe und daß er sich nach anfänglichem Zögern entschloß, unter der vollkommenen Maske einer großen Dame an meiner Seite zu leben, nicht als Gefährte, nicht als Freund, sondern als der Geliebte. In ihm wohnte die Seele einer Frau, und diese Seele hätte sich in keiner anderen Form erfüllen können. Wir waren sehr glücklich. Sie wissen es und die Welt weiß es auch. Aber jetzt ? (seine Stimme durchbrach ein Schluchzen) ? jetzt ist Eugen Maria geflohen, um zu sterben. Er ließ mir einen Brief zurück. "Armer Freund," schrieb er, "ich muß mein Schicksal vollenden, wie du das deine. Nun mein Geheimnis gebrochen ist, kann ich nicht länger an deiner Seite bleiben; aber ohne deine Liebe wüßte ich nicht, wie und wo ich leben sollte. Ich wähle den Tod, weil es das Würdigste ist, und einen Tod, der meinen Körper völlig vernichtet und keine Nachforschungen erlaubt." Eugen Maria wollte mich damit retten vor dem Geifer dieser vielen bösen Zungen, er wollte dem Namen Saint-Brissac die Schande ersparen.

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