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Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Sonstiges, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Politik- und Sozialwissenschaften, Publizistik und Kommunikationswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung: Die neuen Kommunikationstechniken werden die Fachzeitschriften niemals ersetzen können, aber sie bieten Ansatzpunkte für Ergänzungen und neue Aktivitäten und eröffnen neue Märkte für Fachinformationen.
Mit diesen Worten appellierte 1982 der damalige Vorsitzende der Fachgruppe Fachzeitschriften im Verband deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Horst Dreßel, auf einem Kongress der Deutschen Fachpresse an die Verleger, sich den neuen Medien anzuschließen. Das von ihm gewünschte Engagement für die neuen Medien bezog sich damals jedoch auf das Kommunikationsmedium Bildschirmtext . Die Möglichkeit einer Publizierung über das World Wide Web (WWW) war zu dieser Zeit noch unbekannt. Doch bereits auf dem genannten Kongress 1982 erkannten die Fachleute den Trend, dass sich die Datenverarbeitung immer mehr zum Endbenutzer hinbewegt. Ein Prozess, der im wesentlichen unterstützt wurde durch die günstigen Preisentwicklungen der EDV-Technik, die den Computer für jedermann zugänglich werden ließen.
Nach inzwischen 23 Jahren ist die Feststellung von Horst Dreßel noch immer aktuell. Dass das Medium Internet die Fachzeitschriften jemals ersetzen könnte, ist auch heute mehr als unwahrscheinlich. Doch es ermöglicht durch die große Nutzerzahl eine Erweiterung des Rezipientenkreises. Fachzeitschriften zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine spezifische Zielgruppe ansprechen. Sie sind für professionelle Entscheider Hauptinformationsquelle. Der bisher sehr eingeschränkte Vertriebskanal dieser Fachinformationen gewinnt durch das Onlinemedium eine neue Form der Verbreitung. Im Hinblick auf die digitale Entwicklung ist es daher entscheidend, dass Fachverlage auch diesen Kommunikationsweg als Mittel zur Kundenbindung nutzen.
In der Diskussion zur Etablierung neuer Informationsmedien wird weiterhin die Frage nach dem komplementären oder substituierten Verhältnis der Medien zueinander aufgeworfen. In diesem Zusammenhang wird oftmals mit dem Rieplschen Gesetz argumentiert. Es besagt kurz gefasst, dass kein neues, höher entwickeltes Medium, ein als brauchbar befundenes Medium dauerhaft verdrängt . Dennoch empfahl Wolfgang Riepl ein ergänzendes Verhalten. Damit die alten neben den neuen Medien8 erhalten bleiben, sind sie verpflichtet, andere Aufgaben und Verwertungsgebiete aufzusuchen . Das Internet dürfte unter der Prämisse kein Medium sein, das die Existenz des Printbereiches ernsthaft in Frage stellen kann.
Die klassische Fachzeitschrift wird auch zukünftig eine Orientierungs- und Entscheidungsfunktion für ihre Leser erfüllen und dürfte daher vom Internet keineswegs verdrängt werden. Trotzdem gibt es Bereiche, in denen das heutige Printabonnement möglicherweise entbehrlich ist, und sich demnach die Frage nach einer zumindest teilweisen Konkurrenz zwischen beiden Medien durchaus stellen kann. Aus der Perspektive des Rezipienten ist die Frage nach einer möglichen Verdrängung der Fachzeitschrift durch das Internet allerdings weitgehend irrelevant. Für den Lesernutzen ist hingegen die Frage wichtig, welche Funktionen von welchem Medium besser erfüllt werden und wie sich beide Medien möglichst optimal ergänzen können. Mit der Klärung dieser Fragen setzt sich die vorliegende Arbeit auseinander. Hierfür ist insbesondere zu untersuchen, in welchem Komplementär- oder Substitutionsverhältnis die beiden Informationsplattformen stehen.
Die Fachzeitschrift ist gemessen an den Umsatzzahlen neben der Publikumszeitschrift die zweitstärkste Säule auf dem Zeitschriftenmarkt. Neben diesen beiden, inzwischen anerkannten, Gattungen gibt es weitere Differenzierungen, die noch immer erhebliche Abgrenzungspro...



