Description
(Short description)
Ein Blick in die Bildarsenale der neueren europäischen Literaturgeschichte zeigt: Das Beziehungsmodell von Körper und Uniform bestimmt maßgeblich die Selbst- und Außenwahrnehmung soldatischer Männlichkeit.
(Text)
Die Uniform zieht sich als kulturhistorisches Zitat durch einen Großteil europäischer Narrative, auch wenn sie heute ihre status- und distinktionsbildende Funktion längst verloren hat. Grund genug, sich unter dem komplexen Beziehungsverhältnis von Körper und Uniform mit soldatischen Männlichkeitsimaginationen (Offizier) und ihren medialen, ästhetischen und semantischen Codierungen im (sozial-)historischen Wandel auseinanderzusetzen.
Torsten Voß rekonstruiert hierzu exemplarisch deutsche, österreichische und französische Erzähltexte vom 17. Jahrhundert über die Romantik bis nach dem Ersten Weltkrieg - etwa von Grimmelshausen, Ernst Jünger und Hermann Broch - und erörtert die sich daraus ergebenden Inklusions- und Exklusionsprozesse auch unter Hinzunahme gendertheoretischer Erkenntnisinteressen.
(Review)
Besprochen in:
Landshuter Zeitung, 07.07.2016, Josef Tutsch
Jünger-Debatte, 1 (2017), Alexander Pschera
(Author portrait)
Torsten Voß (PD Dr. phil.), geb. 1974, lehrt Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld. Nach mehrjähriger Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent an der Bielefelder Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft war er 2013/2014 Postdoc-Stipendiat am Deutschen Literaturarchiv Marbach (DLA). Aktuelle Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind: Men's Studies, Lyriktheorie, Literarischer Katholizismus, Ästhetische Theoriebildung und Rezeptionsästhetik sowie Neuere und Neueste deutsche Literaturgeschichte im europäischen Kontext.