Description
(Text)
Dieser Briefwechsel zwischen »Lehrer« und »Schüler« ist eine kleine Schule der Poesie.»Inzwischen kriegt man schon fast von jedem Ihrer Gedichte ein leichtes Herz« - mit diesen und ähnlichen Worten ermutigte Peter Handke in seinen Briefen Manfred Osten zum Weiterschreiben, nicht ohne sich zugleich kritisch zu äußern. Handke nimmt sich Zeit, liest Ostens Gedichte, berät ihn und hilft bei der Vermittlung an Zeitschriften und Verlage. Umgekehrt ist Osten ein aufmerksamer Leser von Handkes Theaterstücken, Erzählungen und Übersetzungen. Die meisten Briefe stammen aus den 1980er Jahren, Handkes Zeit in Salzburg und seiner »Weltreise« zwischen 1987 und 1990. Osten war als Diplomat der Bundesrepublik Deutschland in Budapest, Melbourne, Bonn und Tokio, wo Handke ihn besuchte. Er übermittelte Handkes Brief in einer Übersetzung an den japanischen Schriftsteller Yasushi Inoue; dieser Brief ist mit anderen Faksimiles im Band abgedruckt. Mit dem Abschluss eines Gedichtbandmanuskripts für die Vorlage bei Verlagen und Handkes Rückkehr nach Europa enden die gemeinsame Arbeit und sukzessive auch der Briefwechsel.
(Author portrait)
Peter Handke, geb. 1942 in Griffen / Kärnten, ist ein österreichischer Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer. Er lebt heute in Chaville bei Paris. 1966 wurde sein inzwischen legendäres Theaterstück »Publikumsbeschimpfung« in Frankfurt unter der Regie von Claus Peymann inszeniert. Seitdem hat er mehr als dreißig Erzählungen und Prosawerke verfasst, u. a.: »Die Angst des Tormanns beim Elfmeter« (1969); »Der kurze Brief zum langen Abschied« (1971); »Die Wiederholung« (1986); »Mein Jahr in der Niemandsbucht« (2004) sowie »Die morawische Nacht« (2008). Sein Werk wurde mit zahlreichen internationalen Preisen geehrt, darunter der Literaturnobelpreis 2019.Manfred Osten, geb. 1938, Studium der Rechtswissenschaften, Philosophie, Musikwissenschaft und Literatur, Promotion 1969, Auswärtiger Dienst (1969 -1992), Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (1993 -1994), Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung in Bonn (seit 1995). Mit Alexander Kluge dreißig Fernseh-Gespräche zu Themen der Philosophie, Musik, Literatur, Geschichte, zu Japan.Veröffentlichungen u. a.: »Gedenke zu leben! Wage es, glücklich zu sein!« oder Goethe und das Glück (2017); »Alles veloziferisch« oder Goethes Entdeckung der Langsamkeit. Zur Modernität eines Klassikers im 21. Jahrhundert (2013).Katharina Pektor leitet derzeit die digitale Edition »Peter Handke: Notizbücher« am Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek Wien; im Rahmen dieses Projekts erschien das »Notizbuch, 24. April - 26. August 1978« (2022) im Suhrkamp Verlag. Sie ist Kuratorin mehrerer Ausstellungen zu Peter Handke und unter anderem Herausgeberin des Briefwechsels von Handke mit Siegfried Unseld (zusammen mit Raimund Fellinger).



