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Description
(Text)
Geschrieben in einer verbotenen Sprache - jetzt kehrt die feinfühlige, intelligente Prosa von Lesja Ukrajinka in den europäischen Kanon zurück.Frauen, die mehr verdienen als ihre Partner, häusliche Gewalt, späte Mutterschaft und soziale Ungerechtigkeit: Schon um 1900 wagte es die ukrainische Schriftstellerin Lesja Ukrajinka Themen aufzugreifen, die teils heute noch tabuisiert werden. Dafür wurde sie von ihren männlichen Kollegen als »der einzige Mann in der ukrainischen Literatur« bezeichnet - ein Ausdruck, der auf die männliche Dominanz im Literaturbetrieb ihrer Zeit und die thematischen Schwerpunkte in den von Männern und Frauen verfassten Werken anspielte. Lesja Ukrajinka, die zeitlebens mit ihrer Tuberkulose-Erkrankung kämpfte, durchbrach diese Konventionen: Ihre Kurzprosa spiegelt die europäischen Strömungen des Fin de Siècle und greift zentrale Diskurse der Zeit auf wie überkommene Rollenbilder, die Frage nach der Grenze zwischen Vernunft und Wahnsinn, Orientalismus und dieNietzsche-Rezeption. Ihre Sprache moduliert detailgenaue und atmosphärisch dichte Szenen. »Am Meer« richtet sich an alle, die sich für die europäische Moderne, feministische Literatur und postkoloniale Perspektiven interessieren.Der zweite Band der »Ukrainischen Bibliothek« enthält eine repräsentative Auswahl aus dem Prosawerk Ukrajinkas.
(Review)
»Ukrajinkas von Maria Weissenböck exquisit übersetzte Prosa beeindruckt durch die präzise Sprache und scharfe Wahrnehmung psychosozialer Signale während der Belle Époque am westlichen Rand des russischen Reiches.« (Kerstin Holm, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.10.2025) »Eine sehr moderne Literatur, auch in der Wahl der Sujets.« (Olga Hochweis, DLF Kultur Studio 9, 21.10.2025) »(Ein) strahlendes Buch« (Nico Bleutge, Deutschlandfunk Büchermarkt, 26.10.2025) »(Eine) wunderbare Reihe (...) Die Bücher (...) lohnen sich sehr.« (Uli Hufen, WDR Westart Lesen, 25.10.2025)
(Author portrait)
Lesja Ukrajinka (1871-1913), geb. als Laryssa Kosatsch, war eine ukrainische Schriftstellerin, Dramatikerin, Übersetzerin und Vertreterin der Frauenbewegung. Sie sprach mehrere Sprachen und übersetzte u. a. Werke von Shakespeare und Heine ins Ukrainische. Krankheitsbedingte Kuraufenthalte in Europa, Ägypten und auf der Krim prägten ihr Werk ebenso wie ihre Auseinandersetzung mit Identität, Unterdrückung und künstlerischer Autonomie. Ihr Pseudonym »Ukrajinka« wählte sie bewusst als Bürgerin eines Imperiums, das Publikationen in ukrainischer Sprache verbot. Erstmals erscheinen nun ihre Prosatexte in deutscher Übersetzung.Claudia Dathe, geb. 1971, arbeitet seit 2005 in Projekten zum literarischen Übersetzen, zum Kulturaustausch und zur politischen Bildung und übersetzt Literatur aus dem Ukrainischen und Russischen. Für ihr Engagement um die Vermittlung ukrainischer Literatur im deutschsprachigen Raumwurde sie mehrfach ausgezeichnet.



