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Description
(Text)
Die Wiederentdeckung des 1991 erschienenen Debütbandes der Schweizer Autorin Andrea Simmen zum Wiederentdecken.Andrea Simmen gehörte »zu den markantesten Stimmen einer neuen Generation schreibender Frauen« in der Schweiz seit den 1990er-Jahren, schrieb Beatrice von Matt in ihrem Nachruf auf die früh verstorbene Autorin am 27. Juli 2005 in der Neuen Zürcher Zeitung. Simmen teilte mit Schriftstellerinnen ihrer Generation, etwa mit Ruth Schweikert, »den unzimperlichen Blick, den Sinn fürs Paradox, vor allem Immunität gegen Ideologien aller Art, auch die feministische«, so von Matt. Wichtig sei es für Andrea Simmen gewesen, eine »Sprache 'in Varianten des Lachens'« zu entfalten, und dies zeigt sich in diesem Debütband, der zuerst 1991 erschienen ist.Tragikomische Geschichten, wie die des neunfingrigen Fernsehansagers Andreas Gaspazzo, der Opfer des Doppelpunkts geworden ist, durchziehen diesen Band. Meist sind es einzelne Stichworte, die Anlass dazu sind, dass die Erzählungen ihren geraden Weg verlassen und ins Arabeske abgleiten, etwa wenn in »Großmütter« das Kindermärchen zum enthemmenden Spektakel wird. Die Schweiz und ihre männliche Erzähltradition ist immer wieder Thema. Simmen nimmt diese aufs Korn und schafft mit ihrer Beschreibungsgenauigkeit und ihrer vitalen Sprache eine eigene, eigenständige neue Erzählweise.
(Author portrait)
Andrea Simmen wurde 1960 in Zürich geboren und starb 2005 in Flaach im Kanton Zürich. Sie arbeitete als Köchin, Dekorateurin und Gärtnerin und begann begleitend dazu zu schreiben. Von Simmen erschienen die folgenden Bücher: »Der eingeschneite Hund. Roman« (2001), »Vielleicht heisst er Paul. Erzählungen« (1995), »Landschaft mit Schäfer und anderen Reizen, Erzählungen« (1993) und »Ich bin ein Opfer des Doppelpunkts. Erzählungen« (1991). Für ihre Werke wurde sie mehrfach ausgezeichnet: Werkbeitrag des Kantons Aargau (1999), Werkjahr des Kantons Aargau (1995), Teilnahme am Wettbewerb um den Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt (1995), Werkbeitrag der Pro Helvetia (1994), Anerkennungspreis Zollikon (1993), Ehrengabe des Kantons Zürich (1991) sowie Arbeiterliteraturpreis (1989).Judith Keller (_1985) ist eine Schweizer Autorin von Romanen und Erzählungen.Stefanie Leuenberger, geb. 1972, ist Privatdozentin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der ETH Zürich. Nach dem Studium an der Universität Bern und der FU Berlin war sie Assistentin an der Universität Fribourg und der ETH Zürich. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Buchstabenkombinatorik und visuelle Poesie seit der Antike,Literatur und Kultur des Fin de Siècle, Theorie und Praxis der Avantgarden der Moderne und der Neoavantgarden, Lebensreform in Europa, deutsch-jüdische Literaturgeschichte und Kulturdiskurse sowie Literaturen der Schweiz.Veröffentlichungen: Kurt Marti: Der Alphornpalast. Prosa aus dem Nachlass (Hg., 2021); Carl Spitteler - Dichter, Denker, Redner, (Mithg., 2019); Literatur und Zeitung. Fallstudien aus der deutschsprachigen Schweiz von Jeremias Gotthelf bis Dieter Bachmann (Mithg., 2016); Schriftraum Jerusalem. Identitätsdiskurse im Werk deutsch-jüdischer Autoren (2007).