Description
(Text)
Dieser Band enthält die wichtigsten Ergebnisse einer kriminologischen Langzeituntersuchung über die Entstehung, Entwicklung und Kontrolle delinquenten Verhaltens vom späten Kindes- bis ins frühe Erwachsenenalter. Auf der Grundlage eines integrierten strukturdynamischen Analysemodells wird untersucht, inwieweit sozialstrukturelle Aspekte über die Vermittlung individueller Normorientierungen mit selbstberichteter Delinquenz zusammenhängen.
Die einzelnen Beiträge thematisieren die Bedeutung von sozialen Wertorientierungen und Lebensstilen, Migration, familiärem Erziehungsstil, Freundesgruppen, Schulklima oder Medienkonsum für den Delinquenzverlauf. Des Weiteren wird der Einfluss polizeilicher und justizieller Kontrolle untersucht. Mit dieser auf einen längeren Beobachtungszeitraum angelegten Panelstudie können erstmals im deutschen Kontext Fragestellungen analysiert werden, deren Untersuchung bislang angloamerikanischen Längsschnittstudien vorbehalten war.
(Review)
Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft über knapp 20 Jahre geförderte Untersuchung ist in Deutschland die einzige und international eine der wenigen Langzeituntersuchungen, die delinquentes Verhalten vom späten Kindes- bis ins frühe Erwachsenenalter in den Blick nimmt. "Jugenkriminalität erledigt sich oft von allein", in: wissen | leben. Die Zeitung der WWU Münster, Februar / März 2020.
(Author portrait)
Reinecke, Jost, seit 2004 Professur für Quantitative Methoden der empirischen Sozialforschung in der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld.Forschungsschwerpunkte: Rational-Choice Theorien in den Sozialwissenschaften: Theoretische und empirische Bedeutung; Methodologie und Anwendung von Klassifikations- und Strukturgleichungsmodellen im Querschnitt und Längsschnitt; Verfahren zur mehrfachen Ersetzung von fehlenden Werten in komplexen Datensätzen; Entwicklung der Jugendkriminalität im Längsschnitt; regionale und überregionale Bedeutung des gesellschaftlichen ZusammenhaltsDr. Christina Bentrup studierte Soziologie an der Universität Bielefeld und arbeitete unter anderem in dem Forschungsprojekt "Kriminalität in der modernen Stadt" an den Standorten Münster und Bielefeld. Ihre besonderen Forschungsinteressen sind Methoden der empirischen Sozialforschung und Kriminologie.Dr. Kristina-Maria Kanz ist Akademische Rätin a.Z. an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Nach ihrem Jura-Studium in Münster und Nijmegen promovierte sie im Forschungsprojekt Kriminalität in der modernen Stadt. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kriminologie, Jugendstrafrecht sowie komparative Kriminologie und Strafrechtswissenschaft.