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Description
(Text)
Sie sprechen fließend und akzentfrei Deutsch; sie gehen aufs Gymnasium und planen Abitur und Studium. Was Olga, Tanja und Lydia von ihren Mitschülerinnen in der gymnasialen Oberstufe unterscheidet, erschließt sich erst beim zweiten Hinschauen. Sie sind in Russland oder Kasachstan geboren. Als Kinder kamen sie zu Beginn der 90er-Jahre mit ihren Familien nach Deutschland. Sie gehören zu den Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern, deren Schicksale meist verborgen bleiben. Angela Schmidt-Bernhardt zeichnet anhand von sechs Porträts jugendlicher Spätaussiedlerinnen ein differenziertes Bild einer Gruppe, die vieles gemeinsam hat: Hohe Bildungsaspirationen, eine komplexe Migrationsgeschichte, enge familiäre Bindungen und große Anpassungsbereitschaft. Im Spannungsfeld zwischen jeweils individueller Entwicklung und gemeinsamen Verarbeitungsstrategien werden Identitätsbildungsprozesse einer weitgehend unbeachteten Gruppe deutlich. Für alle in Bildungsarbeit und Schule Tätigen bieten sich neue, wertvolle Einblicke und Erkenntnisse.
(Author portrait)
Sie wurde in Schleswig geboren zwischen Nachkriegszeit und Wirtschaftswunder. Sie studierte Romanistik und Sozialwissenschaften in Bochum, danach unterrichtete sie Deutsch in Frankreich, zunächst an einer Schule in Dax, dann an der Universität in Bordeaux. Ihre Lehrerinnenausbildung schloss sie in Frankfurt am Main mit dem Referendariat ab und unterrichtete danach am Hessenkolleg Französisch und Gemeinschaftskunde. In den 1990er Jahren bildete sie sich am Institut für Gruppenanalyse in Heidelberg in den Berufsfeldern "Beratung und Supervision" weiter. 2007 promovierte sie an der Universität Marburg zum Thema "Jugendliche Spätaussiedlerinnen. Bildungserfolg im Verborgenen". Heute arbeitet sie an der Philipps-Universität Marburg im Fachbereich Erziehungswissenschaften mit Lehramtsstudierenden. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind "interkulturelles Lernen", "Förderung der Selbst- und Fremdwahrnehmung" und "kreatives Schreiben". Als Autorin beschäftigt sie sich vorrangig mit den Verbindungen zwischen individuellen, persönlichen Schicksalen und zeitgeschichtlichen Entwicklungen.