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Description
(Text)
Viel ist bereits darüber geschrieben worden, wie Rilkes traumatisierende Kindheit sein Leben bis zum Ende prägend bestimmt hat. Doch das bekannte Bild des rastlos nach Liebe Suchenden, ohne sich binden zu können, ist nicht die einzige Sichtweise auf die Biografie des Dichters. Martin Straube zeichnet den Weg nach, den Rilke in seinem sich stetig entwickelnden Werk gegangen ist. Anhand zahlreicher Gedichte zeigt er, wie sich aus dem zunächst beschreibenden Dichten des Frühwerks über mehrere Stufen hin ein Umgang mit der Sprache entfaltet hat, der sich als Selbsttherapie beschreiben lässt.
(Table of content)
Rilkes Trauma | Die imaginative Phase der Dinggedichte | Die Wendung zur inspirativen Dichtung | Zwischenbemerkung zu den Sonetten an Orpheus | Die intuitive Sicht | Traumatherapie
(Extract)
Rainer Maria Rilkes traumatische Erlebnisse haben ihn zu dem gemacht, was er war: ewig kränkelnd, einsam und sozial unfähig, zuletzt schwer krank. Doch ist es ihm gelungen, seine Dichtung über mehrere Schritte immer mehr zu verwandeln: über die imaginativen Dinggedichte, später die inspirativen 'Duineser Elegien' und die 'Sonette an Orpheus'. Dies wäre ohne sein Trauma nie passiert. Wäre er geblieben bei dem 'Ich wollt, sie hätten statt der Wiege mir einen kleinen Sarg gemacht' des 20-Jährigen, so hätte man ihn heute vielleicht vergessen. Sein Geist hat der Wirrnis der Seele etwas abgewonnen. Erst waren es die Wahrnehmungen, die er als Kind erleiden musste. Dann kamen die Imaginationen, zuletzt die Inspirationen im Begegnen mit dem, was er den 'Engel' nennt, geboren aus dem Klang des Sturmes auf Duino, wodurch die Gefühle eine andere Wendung bekamen und er zum Rühmen des Daseins gelangte.«
(Author portrait)
Martin Straube, 1955 in Bremen geboren, arbeitete nach dem Medizinstudium u.a. in der Filderklinik bei Stuttgart und in der Klinik Öschelbronn bei Pforzheim. Später widmete er sich vor allem AIDS-Patienten. Neben seiner Vortragstätigkeit zu medizinischen und pädagogischen Themen sowie zur Kunst bietet er Fortbildungen für Apotheker, Ärzte, Heilpraktiker und Hebammen an und leitet die berufsbegleitende Ausbildung von heilpädagogischen Waldorflehrern. Martin Straube ist Mitbegründer und Dozent des Freien Internationalen Instituts für Notfall- und Traumapädagogik (IINTP). Nicht zuletzt aufgrund seiner zahlreichen Reisen in Kriegs- und Krisengebieten ist das Thema Trauma der Schwerpunkt seiner Arbeit geworden.