Description
(Text)
Die Fälschung ist der wohl intensivste Prozess kultureller An verwandlung. Dennoch hinterlässt sie Spuren, die zu ihrem Ur heber und dessen Umfeld zurückführen und sie letztendlich als Rezeptionsphänomen ausweisen. Die in dem vorliegenden Band versammelten Beiträge der 7. PONTES-Tagung arbeiten diesen Aspekt am Beispiel antiker Texte heraus. Sie fragen sowohl nach dem Antikeverständnis der Fälscher als auch nach jenem ihrer Leser und untersuchen überdies, auf welche Weise die Nachwelt mit Texten, die im Verdacht der Unechtheit stehen, verfahren ist - sei es mit stillschweigender Akzeptanz, vorsichtiger Skepsis oder strenger Echtheitskritik. All diese Reaktionen verraten viel über die Vorannahmen zum betreffenden Autor oder zur Antike insgesamt und bieten so einen Einblick in die sich stets wandelnden gesellschaftlichen, politischen und ästhetischen Parameter unserer Auseinandersetzung mit dem Altertum.
(Author portrait)
Kofler, Wolfgang
WOLFGANG KOFLER, Professor am Institut für Sprachen und Literaturen der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Hellenistische Dichtung, Literatur zur Zeit des Augustus, Epos, Epigramm, Rezeptionsgeschichte der Antike, Neulatein.
NOVOKHATKO, ANNA
ANNA NOVOKHATKO, Akademische Rätin am Seminar für Griechische und Lateinische Philologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br. Spezialgebiete: Geschichte und Terminologie der antiken Philologie, Textkritik, alte griechische Komödie, griechische und römische Metaphertheorien, Digital Humanities im Bereich der Altertumswissenschaften.