Description
(Text)
Baden-Württemberg ist durch eine vielfältige Kulturlandschaft mit teilweise einzigartigen Landschaftsräumen geprägt. Wenn jedoch die Bewirtschaftung aufgeben wird, wächst die Landschaft über kurz oder lang zu. Damit aber gehen ökologisch wertvolle Landschaftselemente verloren, die sich über Jahrhunderte etabliert haben. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, hat das Land Baden-Württemberg bereits im Jahr 1975ein Forschungsprogramm ins Leben gerufen, das die Offenhaltung der Kulturlandschaft zum Ziel hat. Seither wird auf Versuchsflächen an 14 Standorten geforscht, wie sich die möglichen Nutzungen - wie Beweidung mit verschiedenen Tieren, mähen, mulchen, brennen oder zuwachsen lassen - auf die Vielfalt und Zusammensetzung der dort vorkommenden Pflanzenarten auswirken. Zusätzlich wurde für alle Versuchsflächen die Landnutzungsgeschichte seit der Uraufnahme rekonstruiert.
Der vorliegende Band dokumentiert die Erfahrungen aus 50 Jahren Offenhaltung, aber auch der Renaturierung von Lebensräumen in der Kulturlandschaft, die im Rahmen einer Jubiläumstagung der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg zusammengetragen wurden.
(Author portrait)
Prof. Dr. Peter Poschlod studierte Biologie in Ulm. Er promovierte an der TUM-Weihenstephan und habilitierte an der Universität Hohenheim am Institut für Landschafts- und Pflanzenökologie. Von 1994 bis 2001 war er Professor für Wissenschaftlichen Naturschutz der Philipps-Universität Marburg, von 2001 bis 2024 Inhaber des Lehrstuhls für Botanik, später Lehrstuhl für Ökologie und Naturschutzbiologie, sowie Direktor des Botanischen Gartens der Universität Regensburg. Einer seiner Forschungsschwerpunkte waren Sukzessions- bzw. Langzeitstudien sowie Untersuchungen zur Renaturierung und Landnutzungsgeschichte von verschiedenen, aber v.a. Offenlandlebensräumen. Er ist u.a. Autor der "Geschichte der Kulturlandschaft" und gründete die Wildpflanzensaatgut-Genbank in Regensburg.