Description
(Text)
Irmgard Scharold untersucht den Umbau des Renaissance-Wunderbaren zu einer Phantastik avant la lettre in Ariosts ORLANDO FURIOSO, den CINQUE CANTI und Tassos GERUSALEMME LIBERATA unter Einbeziehung der philosophischen sowie der literatur- und kunsttheoretischen Debatten um die phantasia.Im Unterschied zur etablierten Phantastik-Forschung wird die Entstehung des Phantastischen als Folge des Kulturwandels der Renaissance gedeutet, der zwei menschheitsgeschichtlich bedeutsame Paradigmen - das Wunderbare und das Monströse - in eine Legitimationskrise bringt. Die Visions- und Traumbilder seiner Gerusalemme liberata entwickeln eine am Phantasma orientierte 'Bilderdidaxe', deren negative Formen Merkmale des Unheimlichen vorwegnehmen.
(Author portrait)
Irmgard Scharold lehrte bis September 2014 als Professorin für Romanische Kulturwissenschaft an der Universität Würzburg; aktuell lehrt sie als Privatdozentin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.