Description
(Text)
Seit der Antike ist das Verhältnis von Stoff und Form eine Grundfrage der Ästhetik. Doch was geschieht, wenn der klassische Stoffbegriff durch den des Rohstoffs ersetzt wird? Welche Konsequenzen hat diese Verschiebung für die Form? Susanne Strätling verfolgt die Transformationen von Stoff zu Rohstoff quer durch die Geschichte der Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts. Sie zeigt, wie sich das Nachdenken über Ressourcen von den Dingwelten der Avantgarde über den sozialistischen Produktionsroman bis zur Biopoetik der Gegenwart entwickelt hat: Rohstoffe sind nicht bloß literarische Baumaterialien, sondern Teil ökonomischer, ökologischer und politischer Kreisläufe. Von den Textfließbändern der 1920er-Jahre bis hin zu den Stoffkreisläufen der Gegenwartsliteratur: Rohe Stoffe untersucht die untrennbare Verbindung von Poetik und Ressource.
(Author portrait)
Susanne Strätling, 1970 geboren,
Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Geschichte in Tübingen und Basel arbeitete Frank Fehrenbach am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen, der Bibliotheca Hertziana in Rom und am Kunsthistorischen Institut in Florenz. 2005 bis 13 lehrte er als Senior Professor an der Harvard University, von wo er als Alexander von Humboldt-Professor an die Universität Hamburg wechselte. Fehrenbach publizierte zur mittelalterlichen Skulptur und zur Bio-Art, zu barocken Brunnen, Goethe und zum neorealistischen Film, vor allem aber zu Leonardo da Vinci und zur Kategorie der »Lebendigkeit« im Kunstdiskurs der frühen Neuzeit. Im Mittelpunkt seiner Forschungen steht das Verhältnis von Natur und Kunst.