Deutschland, Deutschland ohne alles : Warum Europas größte Wirtschaftsmacht ein sozialer Pflegefall ist (3. Aufl. 2016. 172 S. 190 mm)

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Deutschland, Deutschland ohne alles : Warum Europas größte Wirtschaftsmacht ein sozialer Pflegefall ist (3. Aufl. 2016. 172 S. 190 mm)

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  • 製本 Paperback:紙装版/ペーパーバック版
  • 商品コード 9783740710668

Description


(Text)
Eine Mentalitäts-Melange aus Castingshow-Teilnehmer, Investment-Banker und Hells Angel breitet sich epidemisch aus. Weil mittlerweile jeder meint, seine Sicht auf die Dinge sei die einzig richtige und alle anderen müssten sie kennen, wird der Umgang mit den Zeitgenossen gnadenlos. On- und Offline. Wir haben 80 Millionen Partikularinteressen in allen Lebenslagen. Alles redet von Integration, die Wahrheit ist: Es gibt mehr Vereinzelung als jemals zuvor (nicht nur Individual-Tourismus, sondern auch Individual-Terrorismus). Single-Wohnungen sind der häufigste Haushalts-Typ in Deutschland. Disziplin ist vor allem in der Disziplin Selbstdarstellung zu beobachten. Für diese Tätigkeit haben immer mehr Menschen Zeit, obwohl sie sich wahnsinnig gestresst fühlen. Wir leben und kommunizieren über unsere Verhältnisse. Einen nicht unerheblichen Teil Verantwortung dafür tragen Politik, Wirtschaft und Medien. Sie haben eine Ethik der Quantität etabliert (Rendite und Roter Teppich). Man zappt sich durch die 24-Stunden-Gesellschaft. Der Latte to go im life to go. Kurzfristige Effizienz ist der Antriebsmotor von Parteien, Unternehmen und einem Heer von rast- und maßlosen, schnell gelangweilten Menschen, die Strebsamkeit oft nur in Bezug auf Körper und Konto kennen und denen kein Job und Partner gut genug sind. Loses Mundwerk, lose Beziehungen. Die arbeitgebende Seite begünstigt diese unheilvolle Tendenz: Prekäre Beschäftigungs-Verhältnisse werden in Deutschland zur Regel. Trotzdem nennt man sie noch atypisch. Fast acht Millionen Menschen sind auf staatliche Hilfe angewiesen. Wir haben die wenigsten Kinder in Europa, aber nahezu jedes fünfte unter drei Jahren lebt in einem Hartz IV-Haushalt. Solch ein Land, in dem außerdem bald mehrere Millionen Demenzkranke Hilfe brauchen, hat nicht nur Zuwanderung, sondern vor allem Zusammenhalt bitter nötig. Doch unsere Entscheidungsträger schauen nur noch über den Tellerrand, pochen darauf, dass andere ihre Hausaufgaben machen und ignorieren, dass in diversen Kontexten die eigene Versetzung gefährdet ist. Die wirtschaftliche Lokomotive Europas hat in sozialer Hinsicht den Rückwärtsgang eingelegt. Es fehlt an Solidarität und innerer Sicherheit. Noch wird das Volk, das zunehmend Gründe hat, unzufrieden zu sein, mittels suggerierter Nähe weit entfernt stattfindender Katastrophen narkotisiert. Hauptsache, alle haben schnelles Internet!
(Author portrait)
Martin Busch, Jahrgang 1973, arbeitet als Redakteur und Moderator bei Radio Bremen. Nach dem Studium der Soziologie, Politik und Germanistik an der Universität Hamburg promovierte er im Bereich Kommunikationswissenschaften mit einer Arbeit über die ganzheitliche Markenführung von Radiosendern. Zwischenzeitlich lehrte er an der Hochschule Bremen Radio-Journalismus. Martin Busch ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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