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Description
(Text)
Aus Anlass des 200. Jahrestages der Erhebung Tirols 1809 befasst sich dieser Sammelband mit der Persönlichkeit Andreas Hofers und mit den Ereignissen 1809. Der Band weist zwei inhaltliche Schwerpunkte auf:Geschichte und Tradition sowie Gegenwarts- und Zukunftsperspektiven. Imhistorischen Teil stehen die Aufklärung und Gegenaufklärung, die Persönlichkeit Andreas Hofers und der Andreas-Hofer-Mythos im Vordergrund der Darstellungen. Im Gegenwartsschwerpunkt geht es um Analysen zur Situation der Wirtschaft , des Sozialen und der Umwelt, der Politik, Kultur und der Religion in Tirol. Ergänzt wird der Band noch durch kritische Blicke von außen.Alle Studien und Essays sind in ihrem Grundton kritisch-konstruktiv. Die starke Neigung der konservativen Tiroler Geschichtsschreibung zum Heldentum zeigt sich am Beispiel Andreas Hofers und der Erhebung 1809 besonders deutlich. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wofür oder wogegen eigentlich die Tiroler gekämpft haben? Sicher gegen die Ideen der Aufklärung, für den Absolutismus und habsburgischen Obrigkeitsstaat,gegen die bürgerlichen Freiheiten, auch gegen das napoleonische System und den Zentralismus der Bayern. Dabei wird verdrängt, dass es neben den Tiroler Freiheitskämpfern auch oppositionelle Stimmen zu Andreas Hofer und zum Aufstand gab. Diese kamen besonders aus dem liberalen Bürgertum der Städte, aus intellektuellen Kreisen und z. T. auch aus dem gemäßigten Klerus.In diesem Band werden aber auch wichtige Fragen zur Gegenwart gestellt.Was bedeutet 1809 für das heutige Tirol? Notwendig erscheinen eine Objektivierung der Ereignisse 1809 und eine Korrektur des Andreas-Hofer-Bildes. Die Persönlichkeit Andreas Hofers und die damit verbundene Erinnerungskultur sind von Mythen überzogen, die eine kritische Auseinandersetzung erschweren. Hofer ist vom Helden und von einer Identifikationsfigur zum Vorzeigeobjekt und zu einer Touristenattraktion geworden.Von den Quellen her müssen die verfestigten Zerrbilder richtiggestellt werden. Das Buch soll dazu einen wichtigen Beitrag leisten.INHALTSVERZEICHNIS:Helmut Reinalter, Einleitung: Andreas Hofer und die Erhebung Tirols 1809 - eine "andere" PerspektiveI. GESCHICHTE UND TRADITIONHelmut Reinalter: Die Aufklärung in TirolWerner Köfler: Andreas Hofer und die Erhebung 1809 - Eine ÜberblicksdarstellungHelmut Reinalter: Der Einfluss des spanischen Unabhängigkeitskrieges auf die Erhebung Tirols 1809Andreas Oberhofer: Wer war Andreas Hofer? Aspekte einer "Helden"-BiographieLaurence Cole: Wirken und Nachwirken des Andreas Hofer-MythosHelmut Reinalter: Aufklärungsgesellschaften und politische Vereine im 19. JahrhundertAnnette Merklin: Die demokratische Entwicklung Tirols von 1816 bis 1914im Spiegel politischer und nicht-politischer VereineHelmut Reinalter: Welche Bedeutung hat das Jahr 1809 für das heutige Tirol? II.GEGENWARTS- UND ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN - EINIGE FALLBEISPIELEChristian Smekal: Vom Armenhaus zum WirtschaftswunderlandBernd Wachter: Sozialwesen in TirolThomas Böhler/Clemens Sedmak: Armut in TirolNikolaus Dimmel: Migration in TirolAlexandra Weiss: Zwischen Beharrung und Wandel - Zur Modernisierung von Geschlechterverhältnissen in TirolSigbert Riccabona: Natur- und Umweltschutz in Tirol - Eine soziale, kulturelle und globale HerausforderungAnton Hütter: Konfliktkultur in Tirol - Mediation als Instrument der kooperativen Konfliktbearbeitung im öffentlichen BereichHelmut Reinalter: Geschichte der Demokratie in TirolAndreas Brugger: Die Beseitigung des GemeindegutsGünther Pallaver: Vom Vormarsch zum Rückzug - Parteien in Nord- und Südtirol: ein VergleichClaus Reitan: Medien in TirolMilena Meller: "Der Tyroler geht nöt unter" - Über die Kultur und auch über den "Fremdenverkehr" in TirolMartin Franzmair: Architektur in TirolHelmwart Hierdeis: Tiroler Schule - Schule in Tirol: Historische Markierungen aus gegebenem AnlassBernhard Rathmayr/Hans Jörg Walter: Die Beherrschung des Wissens -Universitäre Lehre als
(Author portrait)
Helmut Reinalter, Professor für Geschichte der Neuzeit an der Universität Innsbruck von 1981 bis 2009, Leiter des Instituts für Ideengeschichte, Mitglied des Club of Rome und Dekan der Philosophischen Klasse der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste.
Forschungsschwerpunkte: Politische und Ideengeschichte der Neuzeit, Aufklärungs- und Freimaurer-Forschung, Politische Philosophie, Theorien und Methoden der Geisteswissenschaften sowie Allgemeine und Angewandte Ethik.