Description
(Text)
Die Frage eines redlichen Mobiliarerwerbs ist nicht nur von großer praktischer Bedeutung - so im Kreditsicherungsrecht oder beim Erwerb von Kunstgegenständen -, sondern wirft auch zentrale Gerechtigkeitsprobleme auf: Ist es sachlich gerechtfertigt, dass der Eigentümer gegen seinen Willen sein Recht verliert, weil der Erwerber gutgläubig einem nicht berechtigten Veräußerer vertraut hat? Die Herausarbeitung der maßgeblichen Interessen macht dabei deutlich, dass nicht individuelle Gesichtspunkte, sondern nur allgemeine Verkehrsschutzbedürfnisse einen redlichen Mobiliarerwerb zu legitimieren vermögen. Auch zeigt sich, dass sachenrechtliche Ordnungsfragen nicht isoliert betrachtet werden dürfen, sondern es nötig ist, rechtsgeschichtliche und rechtsvergleichende Aspekte in die Untersuchung einzubeziehen. Erst auf dieser Basis ist es möglich, die maßgeblichen Grundprinzipien herauszuarbeiten, die für eine sachgerechte Lösung der zahlreichen strittigen Einzelfragen unerlässlich sind.
(Table of content)
Aus dem Inhalt:
Grundlagen: Problemstellung; Gesetzeslage; Lösungsmöglichkeiten; Abgrenzung der beteiligten Interessen.- Geschichtlicher Abriß: Vorbemerkungen; Historische Ausgangspunkte; Entstehungsgeschichte des
367 ABGB.- Verkehrsschutz: Ausgangspunkt; Dogmatische Bedeutung des Verkehrschutzprinzips.- Rechtsscheinprinzip und Vertrauensbasis: Ausgangspunkt und Gang der weiteren Untersuchung; Abgrenzung zur Vertrauenshaftung; Maßgebliche Rechtsscheingrundlage; Umfang der Rechtsscheinwirkung; Erweiterung des Gutglaubensschutzes.- Erwerb vom Vertrauensmann und Zurechnungsprinzip: Gesetzeslage; Sachliche Rechtfertigung; Anvertraute und abhanden gekommene Sachen.- Redlicher Erwerb bei verstärkter Rechtsscheingrundlage: Anwendungsfälle und Interessenlage; Fälle des reinen Rechtsscheinprinzips; Erwerb vom Kaufmann nach
366 HGB; Reformvorschläge des HaRÄG-Entwurfes 2003.- Übereignungsformen: Problemstellung und rechtsvergleichender Überblick; Meinungsstand; Problemfelder; Übereignungund taugliche Rechtsscheingrundlage; Übereignung und Gefahrenbeherrschung; Übereignung und Redlichkeitsprüfung.- Redlichkeit: Vorbemerkungen; Systematische Einordnung und Beweislast; Kenntnis des Rechtsscheintatbestandes?; Vertrauen und Disposition; Anforderungen an die Gutgläubigkeit; Interdependenz von Rechtsschein und Vertrauen.- Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse.- Literaturverzeichnis.- Sachverzeichnis.