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Full Description
Reflexionen über das eigene Tun sind immanenter Bestandteil einer kritischen, also die epistemologischen Bedingungen berücksichtigenden Geschichtswissenschaft. Meist beschränkt sich dies aber darauf, in der eigenen Einleitung die bisherigen Arbeiten zu einem Thema einer prüfenden Bestandsaufnahme zu unterziehen; allerdings liegt dann die intuitiv vorausgesetzte Annahme einer Fortschrittsentwicklung aller Wissenschaft und Forschung zugrunde. Die Geschichte der Geschichtswissenschaft ist jedoch keineswegs die Geschichte einer linearen Verbesserung unseres Verständnisses der Vergangenheit, sondern in erster Linie eine Geschichte fortgesetzter Erweiterung. Das aber bedeutet nicht nur Streichung vermeintlich ‚falscher' Interpretationen aus dem wissenschaftlichen Diskurs, sondern schließt unbeabsichtigte Wissensverluste mit ein. Oder anders formuliert: Die Prämisse eines steten Voranschreitens hat den Verzicht auf eine tiefergehende Auseinandersetzung mit der älteren Forschung zur Folge. Vor diesem Hintergrund rückt der Sammelband bewusst nicht ‚Klassiker' oder ‚Hauptwerke' der Geschichtswissenschaft ins Zentrum, sondern versucht, (heute) vergessener Forschung nachzuspüren. wissenschaftlichen Diskurs, sondern schließt unbeabsichtigte Wissensverluste mit ein. Oder anders formuliert: Die Prämisse eines steten Voranschreitens der Forschung hat den Verzicht auf eine intensivere Beschäftigung mit der älteren Forschung zur Folge. Vor diesem Hintergrund rückt der Sammelband bewusst nicht ‚Klassiker' oder ‚Hauptwerke' der Geschichtswissenschaft ins Zentrum, sondern versucht, (heute) vergessener Forschung aus dem Bereich der Mittelalterlichen Geschichte nachzuspüren.
Contents
Simon Groth: Einführung: Alles immer besser? Oder: Über den Fortschritt und das Vergessen von Forschung.- Tobias Winnerling: Die Konjunkturen des doctor universalis: Erinnert-Werden im akademischen Metier.- Dennis Disselhoff: Auf der Suche nach dem verlorenen Rhythmus - Musikwissenschaftliche Rekonstruktionsversuche mittelalterlicher Musik im 19. Jahrhundert.- Ralf Lützelschwab: Vergessen? Vergessen! Bartolomeo Xiberta (1897-1967) und die karmelitische Historiographie im 20. Jahrhundert.- Folker Reichert: Erdmann contra Reese: Wer bleibt in Erinnerung? Wer wird vergessen?.- Gerhard Lubich: Vergessenskontexte: Das Beispiel jüdischer Beiträge zum Investiturstreit und seinem Umfeld.- Simon Groth: Vergessene Prägung. Adolf Hofmeister, Friedrich Schneider und die Anfänge der Geschichtswissenschaft in der SBZ/DDR.- Roman Tischer: Jenseits des Konsenses? Walter Zöllner (1932-2011) und die DDR-Geschichtsschreibung der Kreuzzüge.- Fabian Dombrowski: Die ewige Wiederkehr des digitalen Versprechens. Die Mediävistik und computerisierte Methoden um 1970 bis 1980.- Monja K. Schünemann: Peter Herdes epidemiologische Studie zur Katastrophe vor Rom im Jahr 1167.- Vergessene Forschung oder vergessen zu forschen?.- Christoph Dartmann: Vergessen machen? Zum Vorwurf des Cancelns in der Geschichtswissenschaft und in der Geschichtspolitik.- Stephan Freund/Christoph Mielzarek: Vergessen und Erinnern: Zwei Seiten einer Medaille.



