Full Description
Marcus van Reimersdahl untersucht den Vorgang der Bewertung von Architektur in Preisgerichten. Mit einem phänomenologisch-hermeneutischen Untersuchungsansatz entwickelt er eine neue Deutung darüber, was tatsächlich geschieht, wenn ein Preisgericht über Wettbewerbsentwürfe urteilt. Das Verständnis der Fachwelt und der Öffentlichkeit, wonach ein Preisgericht ein „objektives" Auswahlverfahren sei, bei dem „Qualität" ermittelt werde, stellte er dabei infrage. Das Verstehen der Jurorinnen und Juroren erzeugt sich performativ über das im ästhetischen Objekt Verhandelte hinaus. Es entwickelt sich eine mimetische Spirale, in der sich kulturelle Codes umbilden und etwas Neues entsteht.
Contents
Wettbewerbe als Verfahrenspraxis.- Teilnehmende Beobachtung von Preisgerichten und Experteninterviews.- Ergänzungen der Theoretischen Memos durch Wissenschaften.- Das Preisgericht als Inszenierung des Werkes.- Wahrheit und ästhetische Wahrheit.- Das Preisgericht als Poet und als Performance.