Description
(Short description)
Am Beispiel Japans verfolgt die Autorin die große Prägekraft eines uralten mythischen Erklärungsmodells. Sie zeigt, dass das eigenwillige Weltbild der prähistorischen Ainu-Jäger bis heute im modernen Shinto lebendig geblieben ist. Den Schlüssel zum Verständnis der japanischen Eigenheiten liefern die Kami als Geistwesen der Natur.
(Text)
Die unsichtbaren Kami sind auch im modernen Japan allgegenwärtig. Die vom Shinto verehrten Geistwesen der Natur prägen bis heute das Selbstverständnis der Japaner. Die Autorin stellt heraus, dass sich die religiösen Muster des Shinto auf das ungewöhnliche Weltbild der alten Ainu-Jäger zurückführen lassen. Nicht zuletzt anhand ihrer Schöpfungsgesänge, den Yukar, beleuchtet die Religionswissenschaftlerin die ursprüngliche Lebenswelt der prähistorischen Jäger. Schon die Ainu erklärten sich das Phänomen des Schöpferischen mit einer parallelen Welt, in der sich unsichtbare Kamui aus innerer Kraft in allen Formen der Natur materialisieren können. Auf der Grundlage dieses Weltbildes hat der Shinto ein organisiertes Ritualsystem entwickelt, das die Harmonie mit den Kami zum Wohle Japans sicherstellt.
(Table of content)
Inhalt: Die prähistorische Lebenswelt der Ainu-Jäger in Hokkaido - Das Lyomante des Bärenkultes - Inau, Geschenke für die Kamui - Yukar, Gesänge der Kamui-Götter - Kamui der Ainu und Kami des Shinto, unsichtbare Geistwesen einer Parallelwelt - Religiöses Muster des Shinto - Shinto, Schreine, Rituale, Priester, Natur-Heiligtümer - Die Kami im heutigen Japan - Der Tenno, weniger Kaiser als religiöser Protagonist.
(Author portrait)
Ina Mahlstedt arbeitet seit vielen Jahren als Religionswissenschaftlerin und freie Autorin zum Thema schriftlose, prähistorische Religionen. Sie hat sich intensiv mit der Lebenswelt neolithischer Kulturen beschäftigt, über die sie bereits zwei Bücher veröffentlicht hat.