Description
(Text)
Längst hat sich die feministische Sichtweise auch der biblischen Texte angenommen, nicht immer zu deren Vorteil. Zwar läßt sich auch Monika Hellmann vom spezifischen Erkenntnisinteresse einer 'Geschlechtsgenossin' der fiktiven Gestalt Judit gegenüber leiten. Dennoch vermeidet sie einen verkürzenden Zugriff auf das 'Buch Judit', indem sie dessen unverkennbar patriarchalischen Hintergrund wahrnimmt. So arbeitet sie die für die biblische Judit konstitutive polare Spannung von 'autonomem Handeln' und 'göttlicher Führung' heraus. Sie verdeutlicht, daß diese zum Zwecke religiöser Belehrung von einem biblischen Dichter unter Rückgriff auf die Tradition konzipierte Frauengestalt einen erstaunlichen Handlungsfreiraum behält. Doch warnt sie zugleich davor, diese Form von Freiheit mit modernem Emanzipationsverständnis gleichzusetzen. In einem eigenen Kapitel geht die Autorin der vielfältigen Rezeptionsgeschichte in feministischer Literatur, in Malerei, Belletristik und Musik nach.
(Table of content)
Aus dem Inhalt: Gattungsbestimmung: Das Buch Judit als Legende mit Zügen der Heldensage - Zur polaren Spannung: Judit als Individuum (Status, Eigeninitiative, Schönheit) und als Typ (Name, Erotik, Religiosität) - Zur Wirkungsgeschichte (Liturgie, feministische Literatur, Malerei, Belletristik, Musik).
(Review)
"...a useful addition to the study of Jewish literature of the hellenistic period and of feminist method and analysis." (J.Lieu, The Society for Old Testament Study)
(Author portrait)
Die Autorin: Monika Hellmann wurde 1962 in Gevelsberg geboren. Sie studierte katholische Theologie und Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum. Seit 1989 ist sie am Lehrstuhl für Altes Testament bei Prof. Dr. W. Berg beschäftigt. Mit der vorliegenden Studie stellt sie die überarbeitete und erweiterte Fassung ihrer Staatsexamensarbeit vor.



