Description
(Text)
Vor dem Hintergrund, daß das Rating, d.h. die standardisierte Beurteilung von Unternehmen und deren Emissionen, zunehmend auch in Deutschland von Bedeutung ist, wird diskutiert, ob die Macht der Ratingagenturen eine rechtliche Regulierung erzwingt. Der Autor zeigt, daß das bestehende Haftungssystem nur begrenzt in der Lage ist, die Ratingagenturen in ihrer Machtausübung zu disziplinieren. Diese Feststellung legitimiert aber nicht, hieraus die rechtspolitische Forderung nach einer die Haftung extensivierenden rechtlichen Intervention abzuleiten. Vielmehr wird im Rahmen einer kapitalmarktökonomischen Analyse dargelegt, daß sich eine haftungsverschärfende Regulierung des Ratingwesens für den Kapitalmarkt und seine Akteure weder als notwendig noch als wünschenswert erweist.
(Table of content)
Aus dem Inhalt: Das Ratingwesen und seine ökonomische Bedeutung für die Kapitalmärkte - Bestehendes Haftungssystem zur Disziplinierung der Machtausübung geeignet? - Rechtspolitische Betrachtung einer haftungsverschärfenden Regulierung.
(Author portrait)
Der Autor: Rudolf Lemke, geboren 1972 in Frankfurt/M., studierte Rechtswissenschaft und Philosophie an der Universität Frankfurt am Main. Von 1995-1998 war er bei Prof. Dr. Friedrich Kübler am Institut für Arbeits-, Wirtschafts- und Zivilrecht, Abteilung Bankrecht, beschäftigt. Nach dem Referendarexamen Ende 1997 erhielt er nach dem Hessischen Gesetz zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlern ein Promotionsstipendium des Landes Hessen und schloß seine Promotion 1999 ab. Seit 1999 ist er Rechtsreferendar am Landgericht Frankfurt/M. und daneben als Dozent für den Bereich Bank- und Kapitalmarktrecht an der Bankakademie e.V. in Frankfurt tätig.