Description
(Text)
Warum genügt Kants Subjekttheorie den Anforderungen der modernen Gesellschaft nicht mehr wirklich? Unter Bezugnahme auf Derrida und Luhmann werden die Grundzüge einer Theorie menschlicher Individualität in der polykontexturalen Gesellschaft entworfen. Aufgrund dessen wird gezeigt, wie Kant das ontologisch unscharfe "Ich denke" der Erkenntnistheorie in seiner Handlungstheorie resubstantialisiert, um ein verantwortliches Subjekt zu generieren. Das anschließende Kapitel betrachtet die paradoxe Konstruktion des kategorischen Imperativs: Menschen sollen vernünftig handeln, um irgendwann doch glücklich zu werden. Die Arbeit dekonstruiert Kants Religionsphilosophie: Weil der Standpunkt der reinen Moral nicht beziehbar ist, gibt es auch keine singulär "wahre" Religion. Religiöse Gehalte können nur auf ihre soziale Funktion hin befragt werden.
(Table of content)
Aus dem Inhalt: Dekonstruktive Kant-Lektüren und die Theorie der polykontexturalen Gesellschaft - Eine Theorie der Kommunikationsgesellschaft und der menschlichen Individualität (Luhmann/Derrida) - Eine Theorie des erkennenden und des handelnden Subjekts (Kant I) - Eine Theorie des moralischen Subjekts (Kant II) - Eine Theorie des religiösen Subjekts (Kant III).
(Author portrait)
Der Autor: Martin Carmann wurde 1969 geboren. 1988-93 Studium der Evangelischen Theologie und der Philosophie in Wien und München. Ab 1994 Universitätsassistent am Institut für Systematische Theologie der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Wien. 1998 Promotion, seither Mitarbeiter einer Organisationsberatung.



