- ホーム
- > 洋書
- > ドイツ書
- > Humanities, Arts & Music
- > Literary Studies
- > genres and methods
Description
(Short description)
(Text)
Ein Grundlagenwerk über das Entstehen von Gedichten
Von der Einrichtung der Arbeitswerkstatt, den ersten poetischen Eingebungen über das Entwerfen und schließlich das Schreiben von Gedichten wird aus der Sicht des Autors Norbert Hummelt und der des Lektors Klaus Siblewski auf alle wichtigen Aspekte eingegangen, die beim Schreiben von Gedichten eine entscheidende Rolle spielen. Dieses Buch ist das erste in seiner Art zu einem Thema, das nicht nur Autoren interessiert, sondern alle Literatur- und Lyrikliebhaber.
(Author portrait)
Norbert Hummelt wurde 1962 in Neuss geboren und lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Für sein lyrisches Gesamtwerk wurde er 2021 mit dem Rainer-Malkowski-Preis ausgezeichnet. Zuvor hatte er u.a. den Hölty-Preis für Lyrik, den Rolf-Dieter-Brinkmann-Preis, den Mondseer Lyrikpreis sowie den Niederrheinischen Literaturpreis erhalten. Er übertrug T.S. Eliots Gedichtzyklen "Das öde Land" und "Vier Quartette" neu ins Deutsche und ist Herausgeber der Gedichte von W.B. Yeats. Bei Luchterhand erschienen zuletzt seine Gedichtbände »Fegefeuer« und »Sonnengesang«.Klaus Siblewski, geboren 1950 in Frankfurt am Main, lebt in Holzkirchen bei München. Er ist Verlagslektor, lehrt als Professor am Institut für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft an der Universität Hildesheim und veranstaltet seit Jahren die "Deutsche Lektorenkonferenz". Er hat u.a. die Werke von Ernst Jandl, Peter Härtling und Peter Turrini herausgegeben. Zuletzt sind von ihm erschienen: "Die diskreten Kritiker. Was Lektoren tun" (2005) und die Bände "Wie Romane entstehen" (2008 zusammen mit Hanns-Josef Ortheil) und "Wie Gedichte entstehen" (2009 zusammen mit Norbert Hummelt).
(Extract)
echen, lange bevor ich sie verstand. Vor warmen
Mahlzeiten beteten wir Aller Augen warten auf dich, nach dem Essen eine kleine Litanei, bestehend aus einem Dankgebet, einem Ave Maria und einer Fürbitte für die Toten. Die Litanei konnte aber verkürzt werden, wenn es schnell gehen musste, und in Fällen großer Eile pflegte mein Vater sie durch ein bündiges "Gut geschmeckt, lecker geschmeckt, Amen" zu ersetzen. Der einzige Lyriker, den er im Munde führte, war Wilhelm Busch, denn wann immer es passte oder nicht, warf er - recht frei nach Busch - ein "Kaum war diese Tat geschehen, hörte man auch schon ein Krähen" in die Runde. Der gereimte Zweizeiler war die ihm gemäße Ausdrucksform, er produzierte Zweizeiler auch selbst, im Spazierengehen, wenn wir eine Viehweide passierten: "Guten Tag, ihr Kühe, gebt euch keine Mühe." Das aufzuschreiben wäre ihm nie in den Sinn gekommen, er hatte es ja im Kopf, und so existierten auch die Lieder, die zu meiner Kindheit gehörte