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- > 20th century (1914-1955/49)
Description
(Short description)
Warum beteiligten sich normale deutsche Männer an Kriegsverbrechen gegen die Bevölkerung der osteuropäischen Länder? Einblick in die Beweggründe der Wehrmachtsangehörigen bieten Briefe, die sie aus dem Krieg nach Hause schrieben. Gestützt auf eine qualitative Auswertung von ca. 7000 Feldpostbriefen untersucht Michaela Kipp das Denken der Protagonisten des Vernichtungskriegs und das Funktionieren der militärischen Apparate aus einer alltagsweltlichen Perspektive mit großer Nähe zu den "ordinary men". Dabei zeigt sich, dass die Soldaten kaum auf ideologische Argumente rekurrierten, sondern eher damit beschäftigt waren, ihre Eindrücke im Einsatzgebiet dem eigenen Erfahrungshorizont anzuverwandeln. In diesem Zusammenhang entfaltete insbesondere das zivilisatorische Grundmotiv der "Reinlichkeit" eine mörderische Wirkung.
(Table of content)
InhaltDank 9Einleitung: Schreiben im Krieg - sinnstiftende Aneignung von Wirklichkeit11Erkenntnisleitende Hypothesen und Begrifflichkeit der Untersuchung 14Wege der Täterforschung:Forschungsstand und Anknüpfungspunkte 21Mentalitätsgeschichtlicher Ausgangspunkt:Das geistige Gepäck der Soldaten 26Sozialpsychologie: Gruppendenken und Frustrations-Aggressions-Hypothese 30Quelle Feldpost: Herausforderung für die Kriegsgeschichte 35I. Die Sauberkeits- und Ordnungsdiskurse in Feldpostbriefen aus dem Osteinsatz1. Die zwiespältige Rolle der Hygiene 47Die soziale Konstitution von 'Schmutz' und 'Sauberkeit' 47Hygienische Gefahren und rassistische Feindbilder 50Sauberkeit als 'kulturelle Matrix' des Nationalsozialismus 61Schreiben über Hygiene: Ventil für Verzweiflung und kulturelles Bindemittel 70Standortgebundenheit der Wertmaßstäbe 732. Drei Fallbeispiele: Einfache Soldaten über den 'schmutzigen Osten' 77Forschungskontroverse: Grausamkeitsbereitschaft oder Gleichgültigkeit? 77'Sauberkeit'als Aufhänger einer vergleichenden Analyse 83Entwicklung der Einstellungen zur Gewalt während des Einsatzes 99Unterschiedliche Wahrnehmungsweisen vom Krieg im Osten 1093. Ordnungswille, Kriegschaos und die Dimension der Angst 112Bedürfnis nach Übersichtlichkeit und Kontrolle 112Soldatische Erfahrungen: Unordnung im Ostfeldzug 119Soldatenängste: Schlachtgetümmel und Körpervermischung 127Der Status von Ordnungssicherheit im NS-Staat 131Instrumentalisierung der Angst: Krieg gegen das Chaos 135Handlungsabsicht der Besatzer: Ordnung herstellen 139Legitimation von Sondereinsätzen: Außerordentliche Gegner 1454. Ein General berichtet seiner Familie: "Besatzungsmacht schafft Ordnung" 147Biographische Prägung: Ostpreußisch-protestantischer Militarismus 148Gotthard Heinricis Utopie einer Verbesserung des Ostens 151 Schlechte Erfahrungen mit der neuen Art der Kriegsführung 168Motiv: Koloniale Kulturmission im unterentwickelten Osten 176II. Gesellschaftlicher Kontext: Radikalisierung des Sagba
(Author portrait)
Michaela Kipp, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Göttingen.
(Table of content)
ternormen 272Reinheit als Gegenentwurf zum Soldatischen 274Männlichkeit, Emotionalität und (Besatzungs-)Ordnung 277Geschlechtliche Codierung des Politischen: 'weibliches Chaos' 284Besatzungstechniken: Zerstörung von Geschlechtsidentität 287Männlichkeiten, Weiblichkeiten und das Deutungsmuster Reinlichkeit 2955. Identifikationsmuster: National, schichtspezifisch, religiös? 299Ordnung und Sauberkeit als deutsche Tugenden 299Verschiedene Gebrauchsweisen des Deutungsmusters in Feldpostbriefen 305Ambivalente Rolle der Religion 320Anverwandlungen: Radikalisierung der Topoi im Nationalsozialismus 330III. Gewaltpraxis im Vernichtungskrieg: Radikalisierung des Machbaren am Einsatzort1. Truppenschulung, Befehle und Appelle: Aktualisierung der Reinheitsnorm 337Positive Kampfmotivation durch das Ordnungsphantasma 337Reinlichkeitsnormen auf dem Prüfstand - Soldatische Sexualität 341Wehrmac