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Description
(Text)
Der Mensch verschläft ein Drittel seines Lebens. Doch wie schläft man "richtig"? Dieser Band präsentiert erstmals eine Geschichte des Schlafs, die die Perspektiven von Historikern, Literaturwissenschaftlern, Anthropologen und Medizinern zusammenführt. Die Autorinnen und Autoren diskutieren, wie sich Wahrnehmung, Bewertung und Organisation des Schlafs vom späten 18. bis zum 20. Jahrhundert verändert haben. Sie zeigen, auf welche Weise moderne Gesellschaften versuchten, Kontrolle über den Schlaf zu gewinnen und ihn in die "rationalisierte" Welt einzufügen. Sie skizzieren den Schlaf aber auch als eine Zeit, die sich der Kontrolle und Rationalisierung immer wieder entzog und so als Bastion gegen Ansprüche und Zumutungen der Moderne verstanden werden kann.
(Table of content)
Inhalt
Einleitung: Die Ambivalenz des Schlafens und die Geschichte der Moderne7Hannah Ahlheim
Wenn sich die Seele "ihrer Gewalt über die Maschine nicht bedienen" kann: Der Schlaf in Aufklärung und Romantik25Sonja Kinzler
Die helle Seite der Träume: Schlaf und Traum um 180037Ingo Uhlig
Halbschlafbilder: Zur Ästhetik des Kontrollverlusts51Hans-Walter Schmidt-Hannisa
Über Wachen und Schlafen: Medizinische Schlafdiskurse im 19. Jahrhundert73Philipp Osten
Schlafen am Waldensee: Thoreau, abnormale Temporalität und der moderne Körper99Benjamin Reiss
Wer kürzer schläft, ist länger tot? Italo Svevo und der Neovitalismus um 1900131Marie Guthmüller
Experimentieren mit konsolidiertem Schlaf: Nathaniel Kleitman und die Herstellung moderner zirkadianer Rhythmen153Matthew Wolf-Meyer
Macht über den Schlaf: Vom Experimentieren mit Schlafentzug in den USA im 20. Jahrhundert183Hannah Ahlheim
Schlafforschung heute: Entwicklungen, Techniken und Motivationen der Praxis209Thomas Penzel
Autorinnen und Autoren227
Dank231
(Review)
»Die Historikerin Hannah Ahlheim hat Fachkollegen, Mediziner, Philosophen und Literaturwissenschaftler auf Spurensuche in Sachen Schlaf geschickt. In ihrem zunächst unscheinbaren Band, verstecken sich kostbare Erkenntnisse.« Deutschlandradio Kultur, 28.08.2014 »Hannah Ahlheims Aufsatzsammlung entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Schatzkästlein, hinter dessen unscheinbarem Äußeren sich manche Kostbarkeit verbirgt.« DeutschlandRadio Kultur, 28.07.2014 »Insgesamt macht der Band [...] deutlich, dass die Vorstellungen, die sich in der Neuzeit um den Schlaf rankten, dem Interesse am Wesen und an der Lebensgestaltung der Wachenden entsprungen waren. Der Schlaf wird in den behandelten ästhetischen, wissenschaftlichen, politischen oder militärischen Diskursen als großes Experimentierfeld der Moderne kenntlich. Er besitzt dabei eine Spiegelfunktion für gesellschaftliche Problemlagen und soziale Verhältnisse. So erfährt der Leser durch das Medium des Schlafs nicht nur etwas über Kontrollgewinn und Kontrollverlust, sondern Essentielles über das historisch wandelbare Verhältnis von Anlage und Umwelt, Freiheit und Determination, Körper und Geist, Wissenschaft und Öffentlichkeit. In dieser Hinsicht hat der Schlaf, auf den ersten Blick eine anthropologische Konstante, tatsächlich eine (moderne) Geschichte.« Franziska Rehlinghaus, H-Soz-u-Kult, 08.08.2014