Description
(Short description)
(Text)
Opfer oder Zeugen - in einer dieser Rollen werden Verfolgte des Nationalsozialismus meist wahrgenommen. Vergessen wird, dass sie es waren, die in vielen Bereichen Ansätze für eine kritische "Bewältigung" der Vergangenheit schufen. Sie übernahmen in den 1950er Jahren wichtige Aufgaben bei der Strafverfolgung von NS-Verbrechen, aus denen sich die Behörden fast völlig zurückgezogen hatten. Auch waren es zunächst fast ausschließlich ehemalige Verfolgte, die über Judenverfolgung und Konzentrationslager forschten und publizierten. Im Jahrbuch werden die Situation und die Aktivitäten der unterschiedlichen Verfolgtengrup- pen in den ersten Nachkriegsjahren in verschiedenen west- und osteuropäischen Ländern geschildert.
(Table of content)
InhaltKatharina StengelEinleitungI. Von der Opferfürsorge bis zur kalkulierten Provokation: Die NS-Verfolgten als politische Akteure der NachkriegszeitHarald Schmid"Wiedergutmachung" und ErinnerungDie Notgemeinschaft der durch die Nürnberger Gesetze BetroffenenKristina MeyerSozialdemokratische NS-Verfolgte und die VergangenheitspolitikChrista PaulFrühe WeichenstellungenZum Ausschluss "asozialer" Häftlinge von Ansprüchen auf besondere Unterstützungsleistungen und auf EntschädigungThomas Irmer"Ihr langes Schweigen ist sicherlich tiefe Resignation ..."Norbert Wollheim, Edmund Bartl, Hermann Langbein und die Auseinandersetzung um Entschädigung für NS-Zwangsarbeit nach 1945Brigitte Bailer-GalandaKonkurrenz - Konflikt - Spielball der PolitikVerbände der NS-Opfer in Österreich nach 1945Anne Klein"Militants de la Mémoire"Repräsentationen jüdischen Engagements in den 1970er JahrenII. KZ-Überlebende als HistorikerInnen der KonzentrationslagerPhilipp Neumannn"... eine Sprachregelung zu finden"Zur Kanonisierung des kommunistischen Buchenwald-Gedächtnisses in der Dokumentation Mahnung und VerpflichtungKatharina StengelAuschwitz zwischen Ost und WestDas Internationale Auschwitz-Komitee und die Entstehungsgeschichte des Sammelbandes Auschwitz. Zeugnisse und BerichteSusan HogervorstErinnerungskulturen und GeschichtsschreibungDas Beispiel RavensbrückIII. Interventionen jüdischer Überlebender in EuropaFranziska BruderHandlungsstrategien jüdischer Überlebender in Polen zwischen 1944 und 1950Stephan Stach"Praktische Geschichte"Der Beitrag jüdischer Organisationen zur Verfolgung von NS-Verbrechern in Polen und Österreich in den späten 40er JahrenLaura Jockusch"Appell an das Weltgewissen"Jüdische Holocaustdokumentation in der frühen Nachkriegszeit am Beispiel FrankreichsAnke ZimmermannVom Umgang mit dem GrauenSelbstzeugnisse jüdischer Künstler in der Tschechoslowakei 1945-1990AbkürzungsverzeichnisAutorinnen und Autoren
(Author portrait)
Franziska Bruder ist Polonistin und Osteuropahistorikerin mit Schwerpunkt polnische und ukrainische Geschichte.