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Description
(Text)
»Gib Aids keine Chance« - fast jeder Deutsche über dreißig kennt den Slogan dieser 1987 von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gestarteten Kampagne. »Truvada« heißt das Wundermittel, mit dem sich diese Forderung nun erfüllen soll. Die Kapsel, die HIV-Infizierten schon seit einiger Zeit zu Therapiezwecken verschrieben wird, dient mittlerweile auch der Prophylaxe. Was die Mehrheit der Deutschen nicht kennt, sind der Schmerz und die Isolation, die viele Menschen vor der Aufklärungs- und Präventionsarbeit sowie der Entwicklung effektiver Medikamente erfahren mussten.
Anhand zahlreicher Begegnungen mit Betroffenen und Zeitzeugen erzählt Martin Reichert die Geschichte dieser Menschen, etwa jener homosexueller Männer, die, abgekapselt von der Gesellschaft, allein mit dem Verlust ihres Partners zurechtkommen mussten: enterbt von der pfälzischen Familie, ausgeladen von der Beerdigung im Schwarzwald und von ihren Mitmenschen stigmatisiert. Aids hat die Art und Weise, wie wir leben und wie wir lieben, tiefgreifend verändert. Die Kapsel berichtet davon, wie die Krankheit ihren Weg ins Bewusstsein der Bundesrepublik fand.
(Table of content)
Der »Schreck von drüben«
Im Bermudadreieck
I. Die Inkubationszeit
Von der Emanzipationsbewegung zur AIDS -Hilfe
»Mitten im Kampf« : Bruno Gmünder
Die Kosten der Freiheit : Jan Feddersen
Wenn die Scheinwerfer aus sind : Wieland Speck
II. Präventionspolitik
»Kondome schützen !«
Der Sieg der Vernunft : Rita Süssmuth
Die Rettung der Lust : Martin Dannecker
The Joy of Dialogkommunikation : Hans Hütt
III. Der medizinische Fortschritt
Überleben dank Therapie
Besuch aus Österreich
Das medizinische Versorgungszentrum : Hans Wesselmann
Was Neues aus Dresden : Frank Buchholz
IV. Das Neue Aids
Entdeckung der Zukunft
»Bilder von Aids«
Aids im Archiv : Axel Schock
Die Mauer als Kondom
V. Gegenwart -
Das Ende von Aids denken
Ein Schloss für Schwule
Unsichtbarkeiten
Das Warnzeichen W009
Sternenkinder
Der Friedhof St. Matthäus
(Review)
»Reichert legt mit Die Kapsel eine exzellent recherchierte, packende, dem Thema gemäß ernste, stellenweise aber eben auch humorvolle Geschichte des HI-Virus hierzulande vor.« Jan Kedves Süddeutsche Zeitung 20180717
(Author portrait)
Martin Reichert, geboren 1973, war Journalist und Autor. Seit 2004 arbeitete er für die tageszeitung. 2006 wurde er mit dem Felix-Rexhausen-Preis ausgezeichnet. Er starb am 26. Mai 2023.



