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Description
(Text)
Die katholische Habsburgermonarchie gilt im Allgemeinen nicht als ein Zentrum der europäischen Aufklärung, und der Hofadel wird selten zu den Trägern dieser geistigen Bewegung gerechnet. Trotzdem enthüllt die Spurensuche im Milieu des Wiener Hofadels ein bedeutendes und facettenreiches Phänomen: "Aufklärung" bezeichnete dabei weder eine "Ideologie der Bourgeoisie", noch ein überepochales "Modernisierungsprojekt", sondern ein zeitspezifisches Ideensystem, dessen Ziel es war, ein von der Religion autonomes Wertesystem auf der Basis der Moral auszubilden.Der Autor zeigt, wie sich der an französischer Sprache und Kultur orientierte Hochadel in den habsburgischen Erbländern unter dem Druck einer Bildungskrise von der erstarrten katholischen Barockgelehrsamkeit der Jesuiten abwandte und den Weg zur gemäßigten Selbstaufklärung und Empfindsamkeit fand. Den Wandel des intellektuellen Klimas veranschaulicht die Studie am Beispiel dreier Generationen der Familien Chotek, Dietrichstein und Windischgrätz und den Erziehungstraktaten und Instruktionen, in denen die Adligen ihre moralischen Ideale der nachkommenden Generation übermittelten.
(Review)
"Die Stärke der vorliegenden Arbeit und das Verdienst des Autors liegen in der präzisen Aufarbeitung und Auswertung von bislang unbekanntem, höchts aufschlussreichem Quellenmaterial aus den Familienarchiven der Protagonisten zum adeligen Privatleben, insbesondere zum Umgang mit Kindern sowie deren Erziehung und Ausbildung. Interessant sind dabei vor allem die vorgestellten Tagesordnungen, vergleichbar den heutigen Stundenplänen (273, 325, 333), erhaltene Schulhefte und diverses Unterrichtsmaterial sowie elterliche Anweisungen und Traktate (319, 322, 403, 411)." Thomas Kuster Sehepunkte 11, 2011/2
(Author portrait)