Description
(Short description)
Nach Bewertung der aktuellen Gesetzeslage zur Aufenthaltsbestimmung bei Erbringung ärztlicher Zwangsbehandlungen zeigt der Autor an typischen Fallgruppen, welche Versorgungsstrukturen tatsächlich notwendig sind, um Betroffene in ihrem Alltag psychiatrisch so behandeln zu können, dass sie davon profitieren, ohne dass Zwang aus dem stationären Kontext hinaus unkontrolliert in Privatwohnungen exportiert wird. Sein Vorschlag an den Gesetzgeber ist ebenso überzeugend wie verblüffend einfach.
(Text)
Die vorliegende Arbeit greift die im Betreuungsrecht in Deutschland wiederholt geführte Diskussion zur ambulanten Erbringung ärztlicher Zwangsbehandlungen auf. Nach einer Bewertung der seit 2017 geltenden Gesetzeslage zur Aufenthaltsbestimmung bei Erbringung ärztlicher Zwangsmaßnahmen fragt der in der medizinischen Praxis erfahrene Autor in Kenntnis der typischen Fallgruppen, welche in der Sozialgesetzgebung verankerten psychiatrischen Versorgungsstrukturen tatsächlich notwendig sind, um einwilligungsunfähige psychisch erkrankte Menschen in ihrem Alltag psychiatrisch so behandeln zu können, dass sie davon profitieren können, ohne dass Zwang und Fremdbestimmung aus dem stationären Kontext hinaus inflationär in Alten- und Pflegeheime oder Privatwohnungen exportiert werden. Sein aus der Versorgungsperspektive entwickelter Vorschlag an den Gesetzgeber ist ebenso überzeugend wie verblüffend einfach.
(Table of content)
A. EinleitungB. Zur Aufenthaltsvoraussetzung bei ärztlicher ZwangsbehandlungZum Ort der Prüfung der materiellen Zulässigkeitsvoraussetzungen - Zum Ort der Durchführung der ärztlichen ZwangsmaßnahmeC. Zur ambulanten ärztlichen ZwangsbehandlungBegriffsbestimmung - Zur Thematik in der Rechtsliteratur - Zur Thematik in der Rechtsprechung - Zur Thematik in bisherigen GesetzgebungsverfahrenD. Zur ärztlichen Zwangsbehandlung psychisch KrankerZu Häufigkeit, Diagnosen und Rechtsgrundlagen - Zu Besonderheiten bei Menschen mit Demenz - Zu PatientenpräferenzenE. Zu ambulanten psychiatrischen VersorgungsstrukturenZu psychiatrischen Versorgungsstrukturen im Vertragsarztbereich - Zu psychiatrischen Versorgungsstrukturen im KrankenhausbereichF. Zusammenfassung und Kritik am 1906a Abs. 1 Nr. 7 BGBZur Verhältnismäßigkeitsprüfung - Kritik und EmpfehlungAnhängeAbbildungsverzeichnisLiteratur- und Sachverzeichnis
(Review)
"Die Arbeit überzeugt durch ihre systematische und profunde Aufarbeitung sowohl der tatsächlichen als auch der juristischen Fragestellungen der ärztlichen Zwangsbehandlung im aktuellen Betreuungsrecht. Dieser interdisziplinäre Ansatz ist gut gelungen. Die Schrift endet mit einem gut begründeten Vorschlag an den Gesetzgeber und möchte dazu beitragen, die Situation der betroffenen Menschen zu verbessern." Prof. Dr. Matthias von Schwanenflügel, in: Gesundheitsrecht, 4/2020
(Text)
»On Outpatient Coercive Treatment in the Current Guardianship Law«After assessing the applicable legal situation on regulations on the residency of patients receiving coercive treatment, the author shows by means of typical case studies which supply structures are actually required to be able to psychiatrically treat persons affected in their everyday life so that they can benefit from this treatment without coercion being transferred uncontrolledly from the inpatient care to private homes. His proposal to law makers is just as convincing as amazingly simple.