- ホーム
- > 洋書
- > ドイツ書
- > Humanities, Arts & Music
- > History
- > 20th century (1914-1955/49)
Description
(Short description)
Soziale Kategorien wie Geschlecht, Ethnizität, Status oder Alter existieren niemals isoliert, sondern sind stets ineinander verschränkt. Um sie zu untersuchen, hat sich in den Sozialwissenschaften das Konzept der "Intersektionsanalyse" etabliert. Der Band überträgt dieses Konzept erstmals in vergleichender Perspektive auf die Frühe Neuzeit. Die versammelten Fallstudien fragen dabei sowohl nach der Epochenspezifik sozialer Ungleichheiten als auch nach dem Wandel von Kategorien und deren Verschränkung.
(Text)
Unterscheidungen und Kategorienbildung sind ein konstitutives Element von Gesellschaft: Nach innen differenzieren Gesellschaften ihre Mitglieder in bestimmte Gruppen (und Untergruppen), nach außen grenzen sie sich von anderen Gesellschaften ab. Solche gesellschaftlichen Unterscheidungen werden jedoch niemals isoliert wirksam. Soziale Kategorien wie Geschlecht, Ethnizität, sozialer Status oder das Alter einer Person sind ineinander verschränkt bzw. überkreuzen sich - und können daher auch gar nicht ohne ihre Wechselwirkungen untersucht werden. Diese Perspektive, die als "Intersektionsanalyse" inzwischen als sozialwissenschaftliches Paradigma gilt, wird in dem Band erstmals in vergleichender Perspektive auf die Frühe Neuzeit übertragen. Dem Programm einer "Historischen Intersektionsanalyse" folgend, fragen die dabei versammelten Fallstudien sowohl nach der Epochenspezifik sozialer Ungleichheiten als auch nach dem Wandel von Kategorien und deren Verschränkung.
(Table of content)
Matthias Bähr und Florian KühnelPlädoyer für eine Historische IntersektionsanalyseKerstin PalmEinführung in das Konzept der IntersektionalitätEva SeemannDer kleine Unterschied. Zur Stellung von »Hofzwergen« an Fürstenhöfen der Frühen NeuzeitMareike BöthZum Glück fähig: Intersectional (in)visibilities in Glücksratgebern des ausgehenden 18. JahrhundertsMartin ChristLabeling Ethnicities. Das Beispiel der Sorben in der Frühen Neuzeit (ca. 1450-1680)Alexander DrostBordering jenseits territorialer Grenzen: Intersektionelles Denken und Ungleichheitsphänomene in »Niederländisch-Indien« im 17. JahrhundertFlorian KühnelKulturkontakt intersektional. Heirats- und Bestattungspraktiken von Engländern im Osmanischen ReichVera KallenbergSexualisierte Gewalt, Judenfeindschaft und marginalisierte jüdische Männlichkeit - eine intersektionale Analyse des Kriminalprozesses gegen den 'Schutzjudensohn' Heyum Windmühl (Frankfurt a.M. 1808)Matthias BährMigration als intersektionale Praxis. Konfession, Stand und Ethnizität in IrlandTim Neujunk frauenbilt oder frome furstin und mutter? Geschlecht, Macht und Markiertheit im 16. JahrhundertRachel RenaultGleichheit, Gerechtigkeit, Billigkeit. Steuerverteilung, Status und soziale Ordnung im 18. JahrhundertUlrike LudwigUnverhofft. Zur Verschiebung von Differenzkategorien in der Geschichte des DuellsXenia von TippelskirchIntersektionale Betrachtungen der Frühen Neuzeit - ein Kommentar
(Review)
»Bemerkenswert an dembesprochenen Beiheft ist das hoheNiveau aller Beiträge, die in unterschiedlicher Weise unser Verständnis der Ungleichheit in der Frühen Neuzeit schärfen. Die Frage nach der Interdependenz von Kategorien hat zugleich zu einem Zusammendenken der Ergebnisse der unterschiedlichen Forschungsfelder geführt, in welche sich die Frühneuzeitforschung in den letzten Jahrzehnten ausdifferenziert hat.« Uni.-Prof. Dr. Andrea Griesebner, in: Zeitschrift für Historische Forschung, Bd. 47, 2/2020