Description
(Short description)
Nichteheliche Lebensgemeinschaften stellen sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz eine Lebensrealität dar. Dennoch finden sie in den jeweiligen Erbrechtsordnungen keinerlei Berücksichtigung. Die Untersuchung zeigt daher vor dem Hintergrund des in der Schweiz stattfindenden Reformvorhabens Lösungswege für eine erbrechtliche Besserstellung nichtehelicher Lebensgemeinschaften auf und mündet schließlich in einem konkreten Regelungsvorschlag.
(Text)
Nichtehelichen Lebensgemeinschaften wird bislang weder in Deutschland noch in der Schweiz eine gesetzliche oder gar pflichtteilsgeschützte Erbenstellung zugestanden. Der schweizerische Gesetzgeber hat jedoch erkannt, dass nichteheliche Lebensgemeinschaften mittlerweile zur Lebensrealität gehören. Vor dem Hintergrund der in der Schweiz stattfindenden Reformvorstöße zeigt die Arbeit Lösungsmöglichkeiten für die Institutionalisierung eines Erbrechts nichtehelicher Lebensgemeinschaften auf. Dabei wurden zunächst die rechtlichen Grundlagen der jeweiligen Erbrechtsordnungen dargestellt sowie die in anderen Rechtsordnungen bereits vorhandenen Kodifikationen zur nichtehelichen Lebensgemeinschaft im Einzelnen untersucht. Im Anschluss daran konnte ein Reformvorschlag erarbeitet werden, der sich an den tatsächlichen Lebensverhältnissen nichtehelicher Lebenspartner orientiert. Am Ende der Untersuchung steht schließlich ein Regelungsmodell, welches für den nichtehelichen Lebenspartner eine gesetzliche Erbenstellung analog zum Ehegattenerbrecht sowie eine Flexibilisierung des Pflichtteilsrechts vorsieht.
(Table of content)
1. EinleitungAnlass der Untersuchung - Gegenstand der Untersuchung und Vorgehensweise - Begriffliches2. Grundlagen des schweizerischen Erbrechts unter rechtsvergleichender Berücksichtigung deutscher ParallelenÜberblick - Rechtsdogmatische Grundlagen - Rechtstatsächliche Grundlagen3. Die gegenwärtige Rechtslage der nichtehelichen LebensgemeinschaftÜberblick - Rechtliche Ausgangslage - Erbrechtliche Rechtslage - Zusammenfassung4. Schwächen der geltenden ErbrechtsregelungenAußerachtlassen von Beziehungsrealitäten - Diskrepanz zwischen mutmaßlichem Erblasserwillen und gesetzlicher Erbfolge - Unzureichende Flexibilität erbrechtlicher Gestaltungsinstrumente - Mangelnde Berücksichtigung versorgungsrechtlicher Aspekte5. ReformmodelleAllgemeine Anforderungen - Reformmodelle im Rechtsvergleich - Gesamtbetrachtung und abschließende Stellungnahme6. Begriffsbestimmung der faktischen Lebensgemeinschaft im erbrechtlichen KontextÜberblick - Die »Eheähnlichkeit« als Ausgangspunkt der Begriffsbestimmung - Entstehung der faktischen Lebensgemeinschaft - Beendigung der faktischen Lebensgemeinschaft7. Das Erbrecht des nichtehelichen Lebenspartners: Ein ReformvorschlagÜberblick - Grundzüge des Ehegattenerbrechts: Ausgangspunkt der Reformüberlegungen - Vorschlag für die inhaltliche Ausgestaltung des Erbrechts nichtehelicher Lebenspartner - Gesetzgebungsvorschlag8. Der Reformvorentwurf des schweizerischen Bundesrates zur Änderung des Erbrechts vom 4. März 2016Die geplante Umsetzung der Motion »Gutzwiller« im Hinblick auf eine erbrechtliche Besserstellung faktischer Lebensgemeinschaften - Stellungnahme und Kritik9. Perspektiven für eine erbrechtliche Besserstellung nichtehelicher Lebensgemeinschaften in DeutschlandLiteraturverzeichnisStichwortverzeichnis