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Description
(Text)
Glänzend geschrieben und sorgfältig recherchiert: Die dramatische Geschichte eines Ausnahmepolitikers
Willy Brandt polarisierte die Deutschen wie kaum ein anderer Politiker - geliebt und verehrt, zum Idol erhoben von den einen; gehasst, verleumdet und gejagt von den anderen. Es gibt keinen Kanzler, dessen Regierungszeit so voller Dramen war - vom missglückten Kanzlersturz über den folgenden Wahltriumph bis hin zum Spion, der sich als sein Gehilfe tarnte. Willy Brandt war ein Held mit Schwächen - und gerade darin wurzelte ein großer Teil seiner Popularität. Seine Verdienste als Staatsmann sind heute unbestritten, sein Charisma als sozialdemokratischer Hoffnungsträger bleibt unerreicht. In seiner großen und mit dem Deutschen Bücherpreis prämierten Biographie zeichnet Peter Merseburger die Wandlungen und Entwicklungen dieser sozialdemokratischen Jahrhundertgestalt nach: die prägende Jugend in Lübeck, die Jahre der Emigration, die politische Reifezeit als Regierender Bürgermeister von Berlin, seine Zeit als Bundeskanzler und sein späteres Wirken in der Sozialistischen Internationale.
(Review)
»Merseburgers Buch setzt Maßstäbe, künftige Biographen werden sich daran messen lassen müssen.« Die Zeit
(Author portrait)
Peter Merseburger (1928-2022) war Journalist bei verschiedenen Tageszeitungen, 1960 bis 1965 Redakteur und Korrespondent beim SPIEGEL, moderierte ab 1967 »Panorama«, wurde 1969 TV-Chefredakteur des NDR und leitete danach die ARD-Studios in Washington, London und Ost-Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, darunter der Longseller »Mythos Weimar. Zwischen Geist und Macht«. Seine Biographie Willy Brandts wurde 2003 mit dem Deutschen Bücherpreis ausgezeichnet. Zuletzt erschien seine Autobiographie »Aufbruch ins Ungewisse. Erinnerungen eines politischen Zeitgenossen« (2021).
(Extract)
das sichert Willy Brandt einen Platz in den Büchern der deutschen Nachkriegsgeschichte. Doch mit seinem Namen verbindet sich mehr: Er brauchte Macht wie jeder Politiker, der gestalten will, aber Macht war ihm nicht alles, er klammerte sich nicht an sie und setzte, wie sein Rücktritt zeigt, mit dieser Haltung moralische Maßstäbe. Es gelang ihm, die Kluft zwischen Geist und Macht zu verringern, indem er Intellektuelle, Dichter und Künstler an sich band. Er hatte, wie Günter Grass einmal treffend bemerkt, die seltene Gabe, Zukunft näher heranzurücken, schemenhafte Hoffnungen und Gefährdungen zu konturieren. Das machte den Realisten zum Visionär, der den tristen Alltag mit klaren Zielsetzungen aufhellen konnte. Damit kam er, der soviel Distanz hielt zu den Einzelnen, den Vielen nahe - was einen großen Teil der Massenwirksamkeit des Ausnahmepolitikers Willy Brandt erklären mag. Doch lauerten darin auch Gefahren: Indem er die Sehnsüchte und Wünsche der