Description
(Text)
In der Geschichte des Kulturkontakts zwischen dem Westen und Ja pan gibt es ein gleichbleibendes Motiv: das Erstaunen über den lie bevollen Umgang mit Kindern. Ob es die portugiesischen Priester im 16. Jahrhundert waren oder die holländischen Wissenschaftler in der Tokugawa-Zeit, später dann die Abenteuerreisenden im 19. Jahr hundert oder im modernen Japan die amerikanischen Kulturanthro pologen und heute die Bildungssoziologen aus aller Welt: eine be sondere Aufmerksamkeit für Kindheit scheint ein Schlüssel zum Verständnis Japans. Selbst ein Reisender, der über das bizarre Japan nur mit großem Abscheu schrieb, Pierre Loti, war angetan von der japanischen Kinderkultur. "Dies wird man den Japanern sicher nicht absprechen können", heißt es in Madame Chrysantheme, 1886, "daß sie die Kinder lieben; auch eine besondere Fähigkeit, sie zum La chen zu bringen, ihnen die allerliebsten Spielzeuge zu erfinden, sie in den ersten Jahren ihres Lebens fröhlich zu stimmen. " Ein zweites Motiv inden Berichten der frühen und der späteren Besucher ist die Faszination über das hohe Bildungsniveau der Be völkerung in allen Schichten. Der amerikanische Reisende Ronald MacDonald notiert 1848: "Alle Menschen in Japan - Männer, Frau en und Kinder, von den höchsten bis zu den niedrigsten Klasse- haben Papier, Tinte und Pinsel bei sich. Sie alle können lesen und schreiben, und selbst die niederen Klassen sind mehr daran gewöhnt als wir. " Jedem westlichen Besucher mit einem Blick für Kinder fällt heute die hohe Lebensqualität für Kinder in Japan auf.
(Table of content)
Die angloamerikanische Literatur.- Die japanische Literatur.- Die deutsche Perspektive.- Dank.- Durch Abstracts erschlossene Literatur.- Angloamerikanische Veröffentlichungen.- Japanische Veröffentlichungen.- Deutsche Veröffentlichungen.- Autorinnen und Autoren der Abstracts.- Durch Schlagwörter erschlossene Literatur.- Angloamerikanische Literatur.- Japanische Literatur.- Deutsche Literatur.- Bibliographische Werke.- Register.- Autorenindex.- Schlagwortindex.
(Author portrait)
Donata Elschenbroich, Kulturwissenschaftlerin und Expertin für Bildung in frühen Jahren, arbeitet am Deutschen Jugendinstitut auf dem Gebiet der international vergleichenden Kindheitsforschung. Publikationen, insbesondere zur Kulturgeschichte der Kindheit und zu Kindheit und Erziehung in Japan. Daneben produzierte sie zusammen mit dem Dokumentarfilmer Otto Schweizer mehrere Filme zum Thema "Weltwissen der Siebenjährigen". Donata Elschenbroich hat drei erwachsene Kinder und lebt in Frankfurt am Main.