Ernst Stadler : Ein zu kurzes Leben (2022. 312 S. 22.5 cm)

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Ernst Stadler : Ein zu kurzes Leben (2022. 312 S. 22.5 cm)

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Description


(Text)
Ernst Stadler (1883-1914) verkörperte in seinem kurzen Leben ein geistiges Europa, das seiner Zeit weit voraus war. In Colmar als Kind deutscher Eltern geboren, fühlte er sich schon früh zur französischen Literatur hingezogen und dachte republikanisch. Nach Studienjahren in München und Strassburg ging er nach England und arbeitete in Oxford an seiner Habilitation über Wielands Shakespeare-Übersetzungen. Anschließend wurde er Dozent an der Universität Brüssel, wo er deutsche Philologie lehrte und französische Literatur übersetzte. Mit seinem eigenen lyrischen Schaffen schloss er sich dem international gesinnten Kreis um die expressionistische Zeitschrift «Aktion» an. Nach den Schüssen von Sarajewo erlebte Stadler dann allerdings die Fatalität des alten Europa am eigenen Leib: Da er aus Standesrücksichten Offizier geworden war, musste er bereits am ersten Mobilisierungstag als Reserveleutnant einrücken; nach drei Monaten fiel er in der Schlacht um Ypern auf belgischem Boden. Geblieben ist von diesem zu kurzen Leben ein schmales lyrisches Werk, das bis heute zum Kernbestand des frühen Expressionismus zählt. Nach den symbolistischen Anfängen des ersten, von Stadler selbst bald verworfenen Gedichtbandes «Präludien» (1904), schlug er gänzlich neue Wege ein. Mit frei-rhythmischen Langzeilen-Gedichten und der Vitalität seiner Bilder sprengte er das Korsett des gebundenen Verses, ohne dem klischeehaften «Oh Mensch»-Pathos zu verfallen, das die Wahrnehmung des Expressionismus heute erschwert. In seinem Band «Aufbruch» (1914) steht die Ahnung einer nahen Apokalypse hart neben glühender Daseinshoffnung - darin der Kunst Ludwig Meidners verwandt, von dem Stadler damals ein Bild zu erwerben versuchte. Albert M. Debrunner füllt mit Stadlers Biographie erneut eine große Lücke der Literaturgeschichtsschreibung. Wie bereits die erfolgreiche Hermann Kesten-Biographie (NIMBUS 2017), ist auch dieses neue Werk auf ebenso spannende wie kenntnisreiche Weise erzählt. In souveräner Disposition des umfangreichen Quellenmaterials zeichnet Debrunner die wenig bekannten Lebensumstände des Dichters nach und entwirft das Panorama einer ganzen Epoche. In einer Zeit, da Europa an sich selber zweifelt, ist dies ein wichtiges Buch.
(Author portrait)
Albert M. Debrunner, geboren 1964, hat Englisch, Deutsch und Philosophie studiert; er promovierte mit einer Arbeit über den Schweizer Aufklärer Johann Jakob Bodmer und ist Gymnasiallehrer. Von 2006 bis 2014 war er Präsident der Allgemeinen Lesegesellschaft Basel. Außerdem ist er Stiftungsrat der dortigen Hebel-Stiftung. Er publizierte verschiedene Bücher, u.a. «Freunde, es war eine elende Zeit! RenéSchickele in der Schweiz 1915-1919» (2004), den «Literaturführer Thurgau» (2008), die «Literarischen Spaziergänge durch Basel» (2011) sowie zahlreiche Artikel zu literaturhistorischen Themen. 2017 erschien bei NIMBUS seine Biographie über Hermann Kesten («Zu Hause im 20. Jahrhundert»). Albert M. Debrunner lebt in Basel.

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