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Full Description
Der Sentenzenkommentar des Durandus von St. Pourçain nimmt, was seine
Originalität und seine Bedeutung für die philosophische und theologische
Mediävistik angeht, eine herausragende Stellung unter den
Sentenzenkommentaren des 14. Jahrhunderts ein. Zum einen ist er ein
einzigartiges Dokument für die Debatten vor allem innerhalb des
Dominikanerordens um die Bedeutung des Thomas von Aquin und die
Verbindlichkeit seiner Lehrmeinungen für den Orden. Zum anderen steht
der Sentenzenkommentar des Durandus für die wachsende Bedeutung, die
dieses Genre am Ende des 13. und zu Beginn des 14. Jahrhunderts
wiedererlangt. Von einem Pflichtstück am Beginn der akademischen
Karriere wie etwa bei Thomas von Aquin wird der Sentenzenkommentar nun
zu einer wichtigen Schriftgattung eines Magisters der Theologie, die ihn
seine ganze akademische Karriere über begleitet.
Die
Distinktionen 18-35 des ersten Buches des durandischen
Sentenzenkommentars, die hier in kritischer Edition vorgelegt werden,
führen die unmittelbar vorausgehenden Distinktionen über die
Trinitätstheologie fort. Hier werden insbesondere der Begriff der Gabe
mit Blick auf den Heiligen Geist untersucht, die Gleichheit der
göttlichen Personen, die Allmacht Gottes sowie die Prädikation der
Gottesnamen. Viel Platz wird wiederum den göttlichen Relationen
eingeräumt. Neben diese genuin theologischen Quaestionen stellt Durandus
in der 19. Distinktion einen langen, rein philosophischen Exkurs, in dem
er die Frage, ob die Wahrheit in den Dingen oder in der Seele sei,
untersucht und sich polemisch mit Thomas von Aquin auseinandersetzt.
Das Teilstück, das hier erstmals kritisch ediert ist, scheint in einer
nicht nur von der ,dritten', sondern auch von der ,ersten Redaktion'
abweichenden Fassung zu existieren.



