PatientInnenkunst aus der ehemaligen Landesheil- und Pflegeanstalt Niedernhart (artedition | Verlag Bibliothek der Provinz) (2019. 64 S. zahlr. S/W-Abb. 34 cm)

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PatientInnenkunst aus der ehemaligen Landesheil- und Pflegeanstalt Niedernhart (artedition | Verlag Bibliothek der Provinz) (2019. 64 S. zahlr. S/W-Abb. 34 cm)

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  • 製本 Paperback:紙装版/ペーパーバック版
  • 商品コード 9783990288733

Description


(Text)
Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung Extraordinaire! Unbekannte Werke aus psychiatrischen Einrichtungen in der Schweiz um 1900 - ergänzt um Werke aus Österreich.

(...) In Linz wurde bereits 1788 eine erste "Psychiatrie" im sogenannten Prunerstift errichtet. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde allerdings in dieser innerstädtischen Einrichtung ein angemessenes Heilverfahren unmöglich, da es an "erforderlichen Räumen für Klassenabteilungen, notwendigem Grund und Boden, gutem Wasser, Abgeschiedenheit, einer Gelegenheit zur Beschäftigung und 'freundlichem' Aufenthalt" fehlte. Ein Neubau am Stadtrand wurde 1867 eröffnet. Die neue Anstalt in Niedernhart erfüllte alle damals eingeforderten Bedingungen: "Lage in einer gesunden, angenehmen Landschaft und doch zentrumsnah, ausreichend Grund und gutes Wasser, hohe, gut belüftbare Räumlichkeiten." In der Anstalt gab es eine Küche, eine Wäscherei, Fleischhauerei, Bäckerei, Schlosserei, Gärtnerei und Zimmerei. Das sogenannte Kern-Gut versorgte die Anstalt mit landwirtschaftlichen Gütern. Die Patientinnen wurden von geistlichen Schwestern vom Orden des hl. Vinzenz von Paul betreut, Patienten wurden von weltlichen Pflegern versorgt. Sofern es ihr gesundheitlicher Zustand erlaubte, sollten die PatientInnen in allen Bereichen der Anstalt und vor allem in der Landwirtschaft tätig sein. Aus manchen Krankenakten geht hervor, dass die Anstaltsinsassen aber lieber eigenen Beschäftigungen nachgehen wollten. Ein solcher Eigenantrieb war nicht besonders geschätzt. Künstlerisches Schaffen wurde in der damaligen Zeit generell nicht durch die Ärzte gefördert. Die in den Krankenakten gefundenen Exponate waren meistens Briefe an die Angehörigen oder Briefbeigaben. PatientInnenbriefe wurden in der Anstalt nicht abgesandt, sondern in den Krankenakten abgelegt.
Der damalige Primar in Niedernhart war Franz Schnopfhagen (1848-1925). Er leitete die Anstalt von 1880 bis 1925, also 45 Jahre lang. Der Arzt wurde von den PatientInnen sehr verehrt und genoss auch in der Ärzteschaft große Achtung. Der geschätzte Anstaltsleiter ließ "keine Verbesserung auf dem Gebiet der Pflege und Behandlung der Geisteskranken ungenützt [...]". Er führte als einer der Ersten die Fiebertherapie (Malariabehandlung) bei progressiver Paralyse durch. Auch Schnopfhagen war - wie viele seiner Kollegen in anderen psychiatrischen Anstalten - in ästhetischen Dingen Laie. In der Krankengeschichte wurde, wenn überhaupt, nur erwähnt, dass der jeweilige Patient oder die Patientin sich zum Beispiel mit Zeichnen, Sticken etc. befasste. Kunsttherapie - wie man sie heute versteht - gab es damals noch nicht. Bereits zu dem Zeitpunkt, als die Zeichnungen gesammelt wurden, konnte kein ästhetischer Diskurs zwischen den PatientInnen und dem behandelnden Arzt stattfinden.
Briefe, Konstruktionszeichnungen, Handarbeiten (Stickereien in Briefen und auf Zeitungspapier, mit einer Nadel perforierte Brieftexte), Zeichnungen und schriftliche Notate zählen also zu den bis dato aufbewahrten Artefakten. Als Beilage zur Krankengeschichte sollten sie die Diagnosen der Ärzte stützen. Sie geben Aufschluss über das Leben in der Anstalt aus der Sicht der PatientInnen, über persönliche Neigungen und über ihr individuelles Leid und Schicksal. Patientinnen befassten sich auch mit textilen Erzeugnissen. Ab 1913 gab es zwei Nähmaschinen in der Anstalt. Ab den 1930er-Jahren wurden solche Handarbeiten auch in mehreren Ausstellungen präsentiert. Sie blieben allerdings nicht erhalten; ihre künstlerische Qualität können wir demnach heute nicht mehr feststellen. (...)
Seit der Einführung des Begriffs "Art brut" wird daran festgehalten, dass Kunst nicht nur im "gelehrigen" Umfeld entsteht. Sie kann auch nicht allein nach der meisterhaften Beherrschung der jeweils angewandten Technik beurteilt werden. Kriterien, die die kreative Umsetzung einer Botschaft in den Vordergrund rücken, stehen daher im Fokus. Die ästhetische
(Author portrait)
Schmutz, Hemma
Künstlerische Direktorin der Museen der Stadt Linz

Reutner, Brigitte
Geb. 1969, studierte Kunstgeschichte an den Universitäten Salzburg und Wien. Seit 2000 ist sie in der Neuen Galerie der Stadt Linz, seit 2003 in der Nachfolgeinstitution LENTOS Kunstmuseum Linz als Leiterin der Grafik- und Fotosammlung sowie als Ausstellungskuratorin tätig. Sie hat mehrere Publikationen zur zeitgenössischen Kunst, vor allem zur Grafik- und Fotosammlung des LENTOS Kunstmuseum Linz und zum Stadtmuseum NORDICO, verfasst. Letzte Publikationen: Art brut aus Gugging. Die Sammlung Leo Navratil und spätere Erwerbungen, hg. v. LENTOS Kunstmuseum Linz, Wien 2017; Auguste Kronheim. Holzschnitte und Zeichnungen, hg. v. NORDICO Stadtmuseum Linz, Weitra 2017; Lassnig - Rainer. Das Frühwerk, hg. v. LENTOS Kunstmuseum Linz, Köln 2019.

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