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Description
(Text)
In diesen Fließenden Verflechtungen präsentiert der Autor João Araújo fünf seiner Erzählungen. Geschichten verwebt in Geschichten in einer bunte Mischung: von der Lebensgeschichte einer Atomzelle bis hin zu einer faszinierenden Reise ins Weltall. Die literarischen Verflechtungen vervielfältigen sich und zeichnen ein reiches, verwobenes Bild, in dem die einzelnen Teile zu einem breiteren Universum führen. Abgerundet wird das Gesamtbild durch eine Reihe von Illustrationen der Künstlerin Jamile do Carmo.
(Extract)
Eine gedankliche Herausforderung
Mit diesem Werk "Fließende Verflechtungen" überrascht uns der Autor João Araújo mit einer Reihe cleverer Erzählungen, die kritische und aktuelle Fragestellungen thematisiert. Der Physiker, Musiker und Autor, dessen Werke schon vielfach prämiert wurden, stellt hier anhand der Synthese zwischen Kunst und Wissenschaft sein vielseitiges Talent unter Beweis. Komplexe Themen, von wissenschaftlichen Grundlagen bis hin zu aktuellen Existenzfragen, werden vom Autor in einem lustigen Wahrnehmungsspiel personifiziert, verpackt in einfacher und humoristisch Sprache, um so den tiefgründigen Fragen Leichtigkeit zu geben und mittels seiner Metaphern, Transparenz zu verschaffen. Eine Transparenz, die seinen Verflechtungen erst ihren fließenden Charakter gibt.
Es ist ohne Zweifel eine Herausforderung die richtigen Worte zu finden, um dieses interessante Werk zu beschreiben. Man muss sich erlauben, sich mitreißen zu lassen, hinter dem Spiegel zu sehen, in inneren des Buches einzutauchen. Ich habe mittels Bilder versucht, in der bescheidenen Aufgabe als Illustratorin, den erwünschten Tiefgang zu erreichen. Die visuelle Wahrnehmung als Sprache ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Arbeit von João Araújo, als eine Art semiotische Übersetzung, die die Ästhetik als rhetorisches Mittel intensiviert. Punkte und Linien geben der Gestaltung der unterschiedlichen Orte des Geschehens und der Figuren erst eine Identität. Als Pixels und Koordinaten werden sie zu symbolischen Orten strukturiert, die ihre Elemente miteinander verflechten, aber sowohl ihre vorübergehende als auch veränderliche Natur, die sogenannte "Realität", bleibt sichtbar - aber als reine Projektion. Wie der Philosoph Zgymunt Bauman beschreibt: "Wir leben flüchtige Momente. Nichts ist auf Dauer."
"Fließende Verflechtungen" dringt durch die Spannungen einer Gesellschaft durch, die tief in einem Zustand der Benommenheit und Konditionierungen feststeckt und sich auf der Suche nach dem letzten Puzzlestück eines Puzzles, eines unvollständigen Mosaiks begibt; eines Puzzles, das durch konstantes fehlen einer Anwesenheit gekennzeichnet ist. Wenn man das Ganze über die dreidimensionale Achse betrachtet: Wissenschaft, Dichtung und Philosophie hat man viel mehr als nur ein Mosaik oder Puzzle, eher ein Labyrinth, das sich sicherlich lohnt begangen zu werden, mit dem Vorteil, dass man das geeignete Werkzeug bekommt, um sich seinen eigenen Ausgang zu bauen. Dem Leser wünsche ich viel Spaß!
Jamile do Carmo Staniek
Dozentin für Portugiesisch, Autorin und Künstlerin
Friedrich-Alexander-Universität - Erlangen