Katharsis I - Kreisklassenhölle (Katharsis Bd.1) (2., überarb. Aufl. 2009. 244 S. Foto von Juli Foos. 18.5 cm)

個数:

Katharsis I - Kreisklassenhölle (Katharsis Bd.1) (2., überarb. Aufl. 2009. 244 S. Foto von Juli Foos. 18.5 cm)

  • 在庫がございません。海外の書籍取次会社を通じて出版社等からお取り寄せいたします。
    通常6~9週間ほどで発送の見込みですが、商品によってはさらに時間がかかることもございます。
    重要ご説明事項
    1. 納期遅延や、ご入手不能となる場合がございます。
    2. 複数冊ご注文の場合は、ご注文数量が揃ってからまとめて発送いたします。
    3. 美品のご指定は承りかねます。

    ●3Dセキュア導入とクレジットカードによるお支払いについて
  • 【入荷遅延について】
    世界情勢の影響により、海外からお取り寄せとなる洋書・洋古書の入荷が、表示している標準的な納期よりも遅延する場合がございます。
    おそれいりますが、あらかじめご了承くださいますようお願い申し上げます。
  • ◆画像の表紙や帯等は実物とは異なる場合があります。
  • ◆ウェブストアでの洋書販売価格は、弊社店舗等での販売価格とは異なります。
    また、洋書販売価格は、ご注文確定時点での日本円価格となります。
    ご注文確定後に、同じ洋書の販売価格が変動しても、それは反映されません。
  • 製本 Paperback:紙装版/ペーパーバック版
  • 商品コード 9783981223743

Description


(Text)

(Extract)
Kapitel 1: Im Zeitraffer mit Hubert Wulff Nein, ich möchte hier nicht mein komplettes Leben nacherzählen; es wäre zu mühsam und uninteressant. Wie ich bereits erwähnte, verlief ein Großteil davon relativ normal, und was sollen sentimentale Reflexionen über meine Schulzeit beispielsweise aussagen? In der Grundschule erbauliche Lieder singen oder mit dicken Wachsmalstiften konzentrische Kreise auf kratziges graues Recyclingpapier kritzeln, solche Erinnerungen erfüllen manche Erwachsenen mit behaglicher Melancholie, aber an einem solchen Zustand habe ich keinerlei Interesse. Dazu habe ich als schmächtiger Spätzünder von zu vielen verfrüht sackhaartragenden Sportskanonen zu oft absichtlich zu viele Fußbälle an den Kopf geschossen bekommen, als daß es ein lustiges Osterhasenbasteln aus buntem Tonpapier gäbe, das diese Schmach jemals wieder ausbügeln könnte.Und mein Leben außerhalb der Schule? Natürlich könnte ich näher auf die Sonntage eingehen, an denen ich in Begleitung meines Vaters alle zwei Wochen auf den Dorfsportplatz trottete, um das jammervolle Rumpelgekicke unserer Gurkentruppe in der Kreisklasse gegen irgendwelche Kombattanten aus noch öderen Kaffs hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen zu schildern. Da stand ich also nun auf der Geraden, den vergeblichen Versuchen meines Vaters zu meiner Identitätsstiftung relativ hilflos ausgeliefert, den Blick starr geradeaus, und trug ein Eis am Stiel oder eine Flasche Limo wie ein Zepter, als Insignien eines Reiches, das mir damals schon absonderlich fremd erschien, während mein großer dicker Stammesfürst Papa Wumba Papa Tumba mit atavistischer Kraft in unregelmäßigen Abständen ein 'Gerald!', 'Volker, nach rechts!' oder 'Michel, abgeben!' über den holprigen Rasen hinwegröhrte. Doch auch dies würde meine eigentliche Intention noch nicht einmal peripher streifen. Denn das war lediglich relativ harmlos hirnlähmende Langeweile, aber der richtige Schmerz ließ noch ein paar Jahre auf sich warten: beispielsweise wegen der Akne, die mein ganzes Gesicht in eine topographische Landkarte verwandelte, gehänselt zu werden und zwanzig Körbe von Mädchen heimzubringen, bis sich endlich eins erbarmte. Es waren Momente unbeschreiblicher Erniedrigung. Dennoch bleibt das Ganze im Endeffekt völlig uninteressant. Zwar erfüllen mich diese beschaulichen Schnappschüsse aus der Blüte meines Lebens vereinzelt immer noch mit Zorn und gelegentlicher Rachsucht, doch haben sie letzten Endes nichts damit zu tun, was ich eigentlich sagen will. Es wäre zu beliebig. Zuviele kennen diese Geschichten und haben sie größtenteils unbeschadet überstanden, ansonsten sind sie tot oder in psychotherapeutischer Behandlung. Darum weigere ich mich auch, um wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren, meiner verdammten Schulzeit mehr Aufmerksamkeit zu widmen, als sie es verdient. Denn im Endeffekt war sie nur ein erbärmliches Furunkel am Hintern der eigentlichen Magna Mater, des Kaffs, des gottverdammten Kaffs. Ich behalte mir deshalb vor,mich auf für meine heutige Entwicklung relevante Ereignisse zu beschränken, um den sicherlich unzureichenden Versuch zu wagen, dadurch die Seele des Dorfes offenzulegen. Daraus werde ich dann Schritt für Schritt die für mich endgültigen Schlußfolgerungen ableiten. Um damit aber überhaupt einmal anzufangen, fehlt noch jemand. Laßt uns nun also den heimlichen Hauptdarsteller unserer lustigen Geschichte begrüßen, denkt euch jetzt einen Tusch für den Capo di tutti capi:Hubert Wulff.Sein und mein Leben waren auf gewisse Art undWeise miteinander verknüpft, das wurde mir rückblickend klar, und das, obwohl ich seine Bedeutung hierfür jahrelang völlig falsch eingeschätzt hatte. Doch dann kam der Augenblick, in dem sich unsere Wege endgültig kreuzten und der uns zusammenführte, ironischerweise an jenem kalten Januartag, an dem er sich zum letzten Mal im Dorf zeigte.

最近チェックした商品