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Description
(Text)
»Mein Name ist Bilgrin«, der Anrufer mit dem deutlich erkennbaren Schweizer Akzent legte eine kaum spürbare Pause ein: »Hans - Albert - Bilgrin.« Dabei betonte er jedes Wort gleich stark.»Ja?« Für Maximilian Prückner war das ein Name wie jeder andere auch. Er kannte ihn nicht.»Sind Sie Maximilian Prückner?« Wieder kam diese kurze Pause. »Sind Sie der Autor des Bozzetto?«»Ja ...« Jetzt wurde Max ein bisschen neugieriger.Ja, er hatte einen Roman geschrieben. Vor langer Zeit. Vor fast 25 Jahren. Alles also Schnee von gestern. Dieses Buch mit dem von ihm so ungeliebten, ewig langen Titel Das Geheimnis der Sixtina - auf der Jagd nach dem Bozzetto Michelangelos gab es außerdem schon seit bestimmt 20 Jahren nicht mehr zu kaufen. Höchstens antiquarisch. Wer zum Teufel sollte sich dafür heute noch interessieren ... und wenn ja, warum?»Mein Gott - endlich ...! Ich habe Sie doch noch gefunden. Heureka«, rief der unbekannte Anrufer, als sei ihm soeben der berühmte Stein vom Herzen gefallen. Die Erleichterung seines Gegenübers schien Max fast mit den Händen greifen zu können. Und er stellte sich vor, wie dieser feuchte Augen bekam. Nein, das Gefühl des Unbekannten war nicht gespielt. Es war echt. Kein Zweifel.
(Extract)
VorwortSoweit in unserem Roman Persönlichkeiten der Geschichte zwischen 1534 und 1945 eine Rolle spielen, haben wir ihre Namen weitgehend beibehalten, um deren historischer Bedeutung möglichst gerecht zu werden - im Positiven wie im negativen Sinne. Allen Behauptungen liegen sorgsame Recherchen zugrunde, wobei natürlich unsere persönliche Einschätzung der Dinge immer auch »abgefärbt« haben dürfte.Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind weder zufällig noch gewollt - aber damit auch nicht auszuschließen. Dennoch: Persönlichkeitsrechte zu wahren, war und ist uns ein vorrangiges Anliegen. Aber: Wer kann in Zeiten wie diesen, angesichts einer rasanten Entwicklung der unerträglichen globalen Nachrichtenschwemme, schon sagen, wo genau die Grenze zwischen tatsächlichen Ereignissen und der Phantasie von Autoren zu ziehen ist?Tag für Tag - und manchmal sogar im Stunden- oder Minutentakt - werden überall auf der Welt plötzlich Behauptungen zu Tatsachen erhoben und Tatsachen ebenso plötzlich wieder zu bloßen Behauptungen degradiert. Wahrheit, so scheint es uns, ist mittlerweile beliebig geworden. Jeder glaubt, dass er sie nach eigenem Gutdünken für sich selbst vereinnahmen und gestalten kann. Uns verursacht diese Entwicklung Bauchschmerzen, wissen wir doch: Auch die so oft zitierte »halbe Wahrheit« gibt es nicht. Denn... die einen sind im Dunkeln Und die andern sind im Licht. Und man siehet die im Lichte Die im Dunkeln sieht man nicht.