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Das Thema "Autonomes Fahren" und alle damit verbundenen Implikationen sind mittlerweile beinahe zu einem Dauerbrenner der Automobilindustrie geworden: Die tatsächliche Revolution des gesamten Marktes ist zwar bislang ausgeblieben, doch die Forschung wird mehr und mehr vorangetrieben, sodass selbstfahrende Autos nicht mehr nach Science Fiction klingen, sondern in immer greifbarere Nähe zu rücken scheinen.Kamal Vaid beleuchtet im vorliegenden Band der Schriftenreihe der Northern Business School, welche Chancen und Gefahren die automatisierte Fahrzeugtechnologie mit sich bringt - und das sind nicht wenige. Gesellschaftspolitische, ökologische, ökonomische und nicht zuletzt technische Aspekte beeinflussen sowohl die Wahrnehmung als auch die weitere Entwicklung des autonomen Fahrens und dürfen allesamt nicht außer Acht gelassen werden.
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fen und ein Transportmodell von morgen hervorbringen.
"Wir sehen die Zukunft der individuellen Mobilität als verbunden, nahtlos und autonom."
In einer von der Lawrence Berkeley National Laboratory durchgeführten Studie wurden die umweltverträglichen und wirtschaftlichen Vorteile einschließlich die gesellschaftlichen Nachteile von autonomen Taxen untersucht. Taxiunternehmen, die von menschlichen Fahrern von Motorenbenzin- und Dieselöl-betriebenen Fahrzeugen auf rein elektrischen und autonomen Taxen umsteigen würden, könnten so 90 Prozent der eigenen Kohlenstoffdioxidemissionen reduzieren. Einen Großteil dieser Verminderung verantwortet der Flottenwechsel auf elektrischem Antrieb. Die Wissenschaftler haben nicht geschätzt, wie umfassend sich diese Technologie im projektierten Jahr 2030 verbreiten wird. Allerdings würden schon fünf Prozent der verkauften Fahrzeuge, etwa 800.000 Stück, für die Verwendung von autonomen E-Taxen ausreichen, um jährlich sieben Millionen Barrel Öl (= 1,1 Mio. Liter) zu sparen. Darüber hinaus könnten Treibhausgase in Dimensionen von 2,1 bis 2,4 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.
Zu den Benachteiligten dieser Technologie gehören Fahrdienstleister und lizenzierte Taxifahrer, die infolge der Automatisierung ihren Job verlieren werden. Die geschätzte Zahl beläuft sich allein in den USA auf mehr als 250.000 Menschen. Ob dieser Markt eine Alternative für die Leidtragenden bietet, darüber sind sich die Wissenschaftler unklar. Diese Ungewissheit unterstrich der Volkswirt John Maynard Keynes bereits im Jahr 1930. Als er von der technologischen Arbeitslosigkeit sprach. In seiner Abhandlung beschreibt er eine 100 Jahre vorausliegende Zukunft, in der mehr Arbeitsplätze durch Technologie vernichtet werden, als neue entstehen. [...]
Das US-amerikanische Unternehmen Uber Technologies ist davon überzeugt, dass die Rolle des menschlichen Autofahrers bald schon von dem Computer übernommen wird. Das Internet-Startup vermittelt private und professionelle Fahrgelegenheiten über eine Applikation für die mobilen Betriebssysteme Android OS und Apple iOS. Seit Februar 2015 arbeitet die Forschungsabteilung Uber Advanced Technologies Center in Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania an selbstfahrenden Autos. Als Grundlage dient ein Ford Fusion, der mit hochauflösenden Kameras und anderen Auffassungssystemen ausgestattet ist. Das Vehikel kartographiert seine Umgebung und kann bei niedrigeren Geschwindigkeiten und unter der Aufsicht eines im Fahrzeug sitzenden Menschen in der Stadt selbständig fahren.
Von den negativen Auswirkungen der Automatisierung sind nicht nur Personenbeförderer betroffen, sondern auch Berufskraftfahrer. Konzeptstudien zahlreicher Hersteller wollen das Berufsbild des Spediteurs revolutionieren und mehr Effizienz und Sicherheit in den Güterverkehr einbringen. Ein Lkw-Fahrer darf in Deutschland kumuliert nicht länger als 48 Stunden pro Woche fahren und muss Lenk- sowie Ruhepausen einhal



