Description
(Text)
Die Dissertation von Ulrich Wilke beleuchtet, wie unterschiedliche Rechtsordnungen mit der Nachlassbindung durch Vor- und Nacherbschaft, Dauertestamentsvollstreckung, Stiftungserrichtung oder funktional vergleichbare Rechtsinstitute wie die libéralités graduelles des reformierten französischen Erbrechts oder den trust der anglo-amerikanischen Rechtsordnungen umgehen. Die Entwicklung dieser Rechtsinstitute wird zunächst historisch nachgezeichnet. Einen Schwerpunkt der weiteren Untersuchung bildet die Frage, wie die Beziehung zwischen Erblasser und Erbe im Rahmen der Nachlassbindung charakterisiert werden kann. Ausgehend von der These, dass es sich um eine Machtbeziehung handelt, wird diese anhand der Luhmann'schen Systemtheorie analysiert und schließlich dargestellt, wie sich vor diesem Hintergrund Wirksamkeitsgrenzen wie in 2109 Abs. 1 S. 2, 2210 S. 2 BGB bzw. deren Fehlen bei der Errichtung einer Familienstiftung erklären lassen.
(Author portrait)
Als Sohn eines Arztes 1930 in Eberswalde geboren.
Bis zur Flucht 1945 Jugendzeit in Perleberg/Mark Brandenburg verbracht.
Mit 15 Jahren Heimatverteidigung mit Waffen im Volkssturm.
Nach dem Abitur in Delmenhorst 1950 Studium der Medizin in Frankfurt/Main und Marburg.
Klinische Weiterbildung in Güstrow, Brake und Oldenburg.
Promotion in Rostock.
Von 1958 bis 1998 niedergelassen als Facharzt für Allgemeinmedizin in Hude.
(Table of content)
"Generation-Skipping Transfer Tax" 96
4 Zwecke und Motive für Willens- und Vermögensperpetuierung 99
A. Rechtstatsächliche Umstände 99
B. Perpetuierung des "Familienvermögens" 101
C. Status- und Machtperpetuierung 103
D. Analyse der Machtausübung durch den Erblasser 104
I. Was ist Macht? 106
II. Macht im Rahmen der Luhmann'schen Systemtheorie 110
1. Zur Einführung in die Systemtheorie 110
2. Macht als symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium 112
III. Machttheoretische Analyse der Nachlassbindung 114
1. Die letztwillige Verfügung als Kommunikation 115
2. Codierung transmortaler Macht 116
a. Spezifika des Machtcodes in der Familie 116
b. Transmortalität 118
c. Machtausübung bei nachlassbindenden Anordnungen 120
(1) Fideikommissarische Substitution, Vor- und Nacherbschaft, trust 120
(2) Dauertestamentsvollstreckung 121
(3) Machtausübung bei Errichtung einer Familienstiftung 122
3. Durch die Nachlassbindung vermittelte politisierte Macht 123
4. Bedeutung für die normative Begrenzung der Nachlassbindung 124
5 Rechtliche Rahmenbedingungen der Machtausübung 127
A. Rechtsvergleichende Zusammenführungen: Liberalisierung der
Nachlassbindung 128
I. Systematisierung 128
II. Liberalisierung und Folgen 129
B. Ordnungspolitische Erklärungsversuche 133
I. Ökonomische Erklärungsversuche 134
II. Familiaristische Erklärungsversuche 140
III. Private Erbrechtssetzung 142
1. Schaffung einer eigenen Nachfolgeregelung 142
2. Verfügungen zugunsten gemeinnütziger und wohltätiger Zwecke 145
IV. Ordnungspolitisches Instrumentarium: Die Erbschaftsteuer 146
1. Struktur der Erbschaftsteuer 147
2. Wirkung der Erbschaftsteuer 148
3. Zweckmäßige und folgerichtige Ausgestaltung der Erbersatzsteuer 152
V. Fazit 154
C. Individualrechtlicher Ansatz 155
I. Grundgesetzliche Rahmenbedingungen 157
1. Individualgrundrecht 158
2. Institutsgarantie 159
3. Insbesondere: die



