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Description
(Text)
Das Gute ist selbstverständlich, seine Begründung indes ist es nicht mehr. Es dürfte kein Zufall sein, dass in einer Welt, in der die aufgeklärte philosophische Metaphysik Platons abhanden gekommen ist, auch die Idee des Guten sein prägendes Maß für das Leben verloren hat. Denn mit Beginn der Neuzeit wurde das ernste Spiel um das Gute, wie es Platon und auch Aristoteles lehren, durch die säkulare Utopie des Besseren ersetzt, und das mit beträchtlichen Folgen: Der metaphysische Gedanke des Guten löste sich in einen Kanon von säkularen Werten auf, der relativ, beliebig und instrumentalisierbar ist, wie der allseits wirksame amerikanische Pragmatismus, die weitestgehend rezipierte Philosophie Friedrich Nietzsches, unsere gegenwärtige demokratische Verfasstheit mit Blick auf unsere innenpolitische Stimmungslage und die schleppende Akzeptanz der Europäischen Union aufzeigen: Fern aller Beziehungen zum metaphysischen Guten, erweist sich das neuzeitliche Denken der Idee des Guten fern und in sich selbst verloren, weil es sich seines Fundaments im Denken und Erkennen begibt. Friedemann Richert versucht darum mit Hilfe der Philosophie Platons die Idee des Guten für unsere Zeit wieder zur Sprache zu bringen. Er zieht mit Platon daraus den Schluss, den Sinn des Lebens nicht mehr allein in des Menschen irdischer Befindlichkeit zu suchen, sondern ihn wieder in der Idee der Angleichung an Gott, also in der Idee des Guten zu erkennen. Denn dieser geistige Weg zum Guten ermöglicht eine Vielfalt von Lebensweisen und lässt jeden Anderen als eben den Anderen in seiner Andersheit leben, sofern dabei die Idee des Guten allumfänglich die Leitidee für Denken, Leben, Handeln und Tun ist. Es täte der Neuzeit gut, bei Platon wieder in die Schule zu gehen. Friedemann Richert, geb. 1959, ist promovierter Theologe und Dekan des Evangelischen Kirchenbezirks Künzelsau. Er ist Autor mehrerer Bücher: Der endlose Weg der Utopie. Eine kritische Untersuchung zur Geschichte, Konzeption und Zukunftsperspektive utopischen Denkens (2001); Denken und Führen. Ethik für unsere Gesellschaft (2006); Kleine Geistesgeschichte des Lachens (2. Auflage 2011); Platon und Christus. Antike Wurzeln des Neuen Testaments (3. Auflage 2014).
(Table of content)
VorwortI. Das Gute erfreutII. Platons Rede vom Guten1. Philebos oder die Lust und das Gute1.1. Vom Wesen der Lust1.2. Die Lust und das Gute2. Der Staat oder das Gute als Erkenntnis und Wissen2.1. Das Sonnengleichnis2.2. Das Liniengleichnis2.3. Das Höhlengleichnis3. ZusammenfassungIII. Platon hat doch recht1. Platon und William James2. Platon und NietzscheIV. Zur Kultur des Guten1. Das Gute des Gemeinsamen2. Das Gute und das Denken3. Das Gute und die Gesundheit4. Das Gute und das Gestimmtsein des Lebens5. Die besondere Grammatik des Guten6. ZusammenfassungV. Das ernste Spiel um das Gute1. Das Gute bei Aristoteles2. Das Gute und Utopia2.1. Utopia und das gute Lachen2.2. Das Ziel Utopias2.3. Vom Wesen der lachenden Vernunft3. Das verspielte Gute der Utopie4. ZusammenfassungVI. Der Gewinn des Guten1. Das Gute und die Werte2. Das Gute und die Tugend3. Vom Wesen der Tugend3.1. Die Kardinaltugenden3.2. Die Tugend der GerechtigkeitExkurs: Die verordnete Langeweile von Inklusion und Gender3.3. Die Tugend der Weisheit3.4. Die Tugend der TapferkeitExkurs: Tapferkeit gegen politische Korrektheit3.5. Die Tugend der Besonnenheit4. ZusammenfassungVII. Zum Schluss: Das Gute, der Wille und das SchöneVIII. RegisterIX. PersonenregisterX. Literaturverzeichnis



