Russische Wirtschaft im XX. Jahrhundert: Geschichte einer Nation (2015. 176 S. 21 Abb. 220 mm)

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Russische Wirtschaft im XX. Jahrhundert: Geschichte einer Nation (2015. 176 S. 21 Abb. 220 mm)

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  • 製本 Paperback:紙装版/ペーパーバック版
  • 商品コード 9783959347136

Description


(Text)
Dieses Buch ist eine Untersuchung der wirtschaftlichen Entwicklung Russlands im 20. Jahrhundert. Der Schwerpunkt der Studie liegt vor allem auf der Analyse der russischen Wirtschaft von der vorrevolutionären Zeit bis zur Gegenwart.
Die kulturellen, historischen und politischen Dimensionen spielen auch bezüglich ihres Einflusses auf die wirtschaftliche Situation im Land eine wichtige Rolle und werden hier detailliert diskutiert.
Schon seit Jahren sind Russland und Deutschland wirtschaftlich eng miteinander verbunden. Aufgrund des Reichtums an Bodenschätzen, enormem Nachholbedarf und einem attraktiven Absatzmarkt zählt Russland zu den wichtigen strategischen Partnern Deutschlands. Deswegen wird in diesem Buch der deutsch-russischen Zusammenarbeit ein fundierter Überblick gewidmet. Außerdem wird die heutige Position Russlands in der Weltgemeinschaft betrachtet, und die Stärken und Schwächen der aktuellen russischen Wirtschaft werden näher beschrieben.
(Extract)
Textprobe:
Kapitel 5.1. Politische Voraussetzungen:
Als die Zeit Stalins bezeichnet man in der russischen Geschichte die Zeitspanne, ab der Stalin 1924 Staatsoberhaupt wurde bis zum seinen Tod im Jahr 1953.
1922 erkrankte Lenin, so dass er sich von seiner Arbeit zurückziehen musste. Stalin wurde Generalsekretär der Kommunistischen Partei. Lenin versuchte aber weiterhin, Ratschläge und Weisungen zu erteilen. Mit Sorge beobachtete er deshalb den Kampf um seine Nachfolge. Er traute dem Kriegskommissar Trotski mit seinen militärischen Ideen nicht, da er nicht seinen Theorien und Vorstellungen folgen wollte. Zur gleichen Zeit verstärkte sich der Einfluss Stalins, der sich ein Netzwerk in der Regierung aufbaute. Stalin gelang der Zugang zur Korrespondenz Lenins und er begann, diese zu kontrollieren. So wurde z. B. ein Brief Lenins, in dem er vor Stalin als seinem Nachfolger warnte, abgefangen und erreichte nicht seinen bestimmten Adressaten. Lenins Tod am 21. Januar 1924 führte schließlich zu einem Machtkampf zwischen Josef Stalin und Leo Trotski, den Stalin gewann. Trotski musste die Sowjetunion daraufhin verlassen und wurde am 21. August 1940 in Mexico City getötet. Mit Terror gegen seine Gegner wurde die Macht Stalins weiter gefestigt.
Die Machtergreifung Stalins hatte auch wirtschaftliche Konsequenzen. 1928 wurde endgültig die Landwirtschaft kollektiviert und auf der Basis der Theorien des russischen Ökonomen Nikolai D. Kondratieff ein Fünf-Jahres-Plan entworfen, dem die staatliche Wirtschaft untergeordnet wurde. In seinen Studien sprach Kondratieff in den Jahren von 1919 bis 1921 darüber, dass die Wirtschaft der kapitalistischen Länder aus kurzen und mittleren Zyklen bestehe. Daneben entdeckte er die sog. Konjunkturwellen, die eine Dauer von ca. 45 - 60 Jahren besitzen. Das Ergebnis seiner Entdeckung war, dass er für die Verbreitung "Kapitalistischen Denkens" ins Gefängnis musste und später erschossen wurde.
Stalin versuchte bereits seit Beginn seiner Machtergreifung die NEP zu verbieten, da sie nicht mit den Grundzügen seiner Idee einer "Zentralistischen Marktwirtschaft" vereinbar war. 1931 trat die NEP schließlich außer Kraft. Im selben Jahr noch wurde ein endgültiges Verbot des privaten Handels beschlossen.
Stalins Zeit war von der Zwangskollektivierung, der Entkulakisierung, dem Holodomor, den Stalinschen Säuberungen und von Terror geprägt. Die Zwangskollektivierung bestand aus einer radikalen Neuorganisation der Landwirtschaft und einem Umbau von privat organisierten Dörfern zu staatlich errichteten Kolchosen und Sowchosen. Das private Eigentum wurde ganzheitlich enteignet, wie z. B. die Nutztiere, Felder etc., und den einzelnen Kolchosen und Sowchosen zugewiesen. So wurden fast alle wirtschaftlichen Betriebe zu staatlichen Organisationen umstrukturiert. Die Mittelbauern als Hauptbetroffene leisteten gegen diese Politik Widerstand, so dass sie vom sowjetischen Staat verfolgt, als sog. "Kulaken" diffamiert und schließlich in die äußersten Regionen der Sowjetunion deportiert wurden. Diese sog. Entkulakisierung forderte bis zu 600.000 Tote. Es folgte der Holodomor, eine epochale Hungerskatastrophe, die zwischen fünf und sieben Millionen Menschen das Leben kostete. Die Ursache für diese Katastrophe war die durch Entkulakisierung und Kollektivierung zusammengebrochene Landwirtschaft. Die immer stärkeren Auswirkungen dieses Klassenkampfes führten zu einer Rechtfertigung der Stalinschen Säuberungen und des Terrors, in deren Folge die Opfer entweder ermordet oder in Zwangsarbeitslager gesteckt wurden. Verschiedene Studien gehen davon aus, dass in dieser Zeit mehr als 20 Millionen Menschen umgebracht wurden. Die genaue Zahl ist unbekannt. Ab 1935 steigerte sich dieser Terror und gipfelte im sog. "Großen Terror" von 1936 bis 1938. Die Verfolgung und Deportation von Bürgern, Säuberungsaktionen und sog. Schauprozesse, wie die Moskauer Prozesse, waren nun an der Tagesordnung. So wurden gesamte V

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