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Description
(Text)
Menschliche Beziehungen sind von Kräfteverhältnissen bestimmt, die die Beteiligten versuchen, für sich günstig zu gestalten. Bei dem Bemühen des Ausgleichs kann es zu Strukturen von Herrschaft, Macht und Widerstand kommen.Auch die psychotherapeutische Beziehung zwischen Therapeut_in und Patient_in mit ihren unterschiedlichen Motivationen, Selbstverhältnissen und dem Wissensgefälle ist anfällig für Herrschaftshandeln und Machtmissbrauch. Aber nicht nur intersubjektiv, sondern auch intrasubjektiv, im Verhältnis eines Menschen zu sich selbst, zeigen sich Herrschafts- und Widerstandsstrukturen, die sich als psychische Störungen äußern können.Der Organismus des Menschen versucht auch auf neuronaler Ebene, stets ein Gleichgewicht zu finden, das ein möglichst gutes Überleben gewährleistet. Dieses Ziel ist in der Kindheit anders zu erreichen als im Leben des Erwachsenen. Da aber der erwachsene Mensch von den neuronal fest gebahnten Lösungsmöglichkeiten seiner Kindheit bestimmt ist, kann es zu erheblichen inneren Ungleichgewichten kommen, die er durch herrschaftlichen Umgang mit sich selbst versucht auszubalancieren.Die in diesem Buch für Theorie und Praxis der Psychotherapie entwickelten Modelle können herrschaftlichem Handeln entgegenwirken. Das Selbstmodell besteht aus emotional erfahrbaren Komponenten, die die Autorin das unversehrte Selbst und das schützende Selbst nennt. Diese Selbstanteile kann der Mensch aus neutraler Position mit Distanz betrachten. Dies stellt die dritte Komponente, das beobachtende Selbst, dar. In einer solchen räumlichen, dynamischen Selbstkonzeption wird Herrschaft erschwert. Dieses Selbstkonzept führt weiter zu einem Beziehungsmodell, in dem sowohl Grenzen zwischen den Beteiligten deutlich werden als auch zirkuläres Denken und Perspektivwechsel möglich sind.Die dargestellten Modelle schärfen einerseits die Aufmerksamkeit für Herrschaft und Macht und bieten andererseits Denkansätze, diesen Versuchungen auszuweichen und freiheitlich, selbstverantwortlich zu handeln.
(Table of content)
1.Das Selbst - ein Spannungsraum1.1Trennungen und Spaltungen zwischen Spannungsfeldern1.2Soziologische Definitionen von Herrschaft, Macht und Widerstand1.3Wahrnehmung von Dichotomien und Halten der Spannungen1.3.1Denkmodell eines Zwischenraumes - Homi Bhabha1.3.2Denkmodell der "exzentrischen Position" des Menschen - Helmuth Plessner1.3.3Bedeutung der soziologischen Forschungen für die Psychotherapie2.Untersuchungen der Neurowissenschaften2.1Wissenschaftstheoretische Überlegungen2.2Neuronale Strukturen und Prozesse2.3System der Spiegelneurone2.4Wahrnehmung und Bewusstsein2.5 Das Selbstmodell - António Damásio3.Bedeutung der wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Praxis der Psychotherapie3.1Das Selbstverständnis des Psychotherapeuten oder der Psychotherapeutin3.2Das Selbstverhältnis des Patienten oder der Patientin4.Therapeutisches Arbeiten4.1Therapeutische Beziehung - das Modell der Teppiche4.2Selbstverhältnis am Modell des Dreiecks4.3Das Modell des Dreiklangs4.3.1Abstand4.3.2Hemmung der negativ empfundenen Strukturen4.3.3Entscheidung über den Fokus der Aufmerksamkeit5.Schlussbemerkung