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Description
(Text)
Seit ihrer Wiederentdeckung in den letzten Jahren ist Hannah Arendt aus den öffentlichen Debatten zu Freiheit, Unterdrückung und Flucht kaum mehr wegzudenken. Doch nicht nur, was sie dachte, ist von schlagender Aktualität, genauso bedeutsam ist, wie sie dachte.Maike Weißpflug präsentiert uns eine unentdeckte Hannah Arendt und geht in ihrer mitreißend erzählten Studie den Quellen ihres höchst ungewöhnlichen Denkstils nach. Diese findet sie nicht in der Philosophie, sondern vor allem in ihren Lektüren von Dichtern wie Homer, Conrad und Brecht. Mit ihnen wendet sich die politische Theoretikerin gegen alle großen und umfassenden Erklärungen und Theorien und macht die kleinteilige und sinnliche Erfahrungswelt zu ihrem Ausgangspunkt: Die Kunst, politisch zu denken, besteht vor allem im Mut, sich zwischen alle Stühle zu setzen. Streitbar zu sein, setzt voraus, die Welt aus der Perspektive anderer betrachten zu können und trotzdem selbst zu denken.
(Extract)
»Was uns frei macht, sind die Dinge, von denen wir erzählen können. Arendts Haltung wendet sich gegen alles Große, um die menschliche Würde und Größe zurückzugewinnen. Das Denken Hannah Arendts ist attraktiv - gerade, weil es eine Form der Kritik beinhaltet, die nicht entlarvt, die nicht die Welt verdächtigt, falsch zu sein, sondern den Anspruch hat, Wirklichkeit oder Welt zu erschließen.«
Maike Weisspflug
(Author portrait)
Maike Weißpflug ist Politikwissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Politische Theorie. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin an der RWTH Aachen und arbeitet heute im Forschungsbereich »Museum und Gesellschaft« des Museums für Naturkunde Berlin. Sie gehört zu den Mitinitiatorinnen des Blogs theorieblog.de.
