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Description
(Text)
Im Stift Maria im Tannenwald herrscht Pflegenotstand. Die Sterberate ist auffällig hoch, das Personal ist nicht sicher, ob es im Zusammenhang mit der schlechten Besetzung steht, oder noch ganz andere Ursachen in Frage kommen könnten. Der Freund einer Pflegehelferin wird halb totgeprügelt, Ordensschwester Ruth, aus der Psychiatrie entlassen, kommt wieder ihrem Dienst als Beschäftigungstherapeutin nach und der Hausmeister entpuppt sich als chronisch neugierig, Lügner und Unruhestifter. Dann ist Martin, der kleine Sohn von Heimleiter Markus Bürger und seiner Frau Marie, spurlos verschwunden. Kommissar Müller nimmt die Ermittlungen auf. Seiner Meinung nach müssen die Verbrechen separat betrachtet werden und wurden somit von mehreren Tätern begangen. Neben einigen anderen Bewohnern hat er einen ehemaligen KZ-Arzt in Verdacht, der allerdings auch bald zu den Opfern gehört.
(Extract)
'Ein ganz normaler Nachtdienst
17.03.2014, Montag
Am Freitagabend vergangener Woche sah es so aus, als würde sich ihr Zustand stabilisieren. Aber nun? Sebastian Mond schiebt sich das lange Haar aus dem Gesicht. Ein Blick in die Dokumentation der alten Frau sagt ihm, dass hier nichts mehr gemacht werden soll: keine lebensverlängernden Maßnahmen, keine Information an den Arzt oder an Angehörige, zumindest nicht in der Nacht. Bei dem desolaten Zustand soll sie einfach ruhig einschlafen - zumindest etwas Sterbebegleitung gesteht man ihr zu. Na also, dann wird er sich mal darum kümmern, und zwar in Person von Ordensschwester Ruth.
Mond hat schon lange keine Lust mehr. Falls er noch vor einigen Jahren gedacht hat, der Job ist echt stressig, muss er heute sagen, es liegen menschenverachtende Bedingungen vor; sowohl für ihn als auch für die über fünfzig Bewohner, die er zu versorgen hat. Den Dienst muss er alleine versehen, obwohl bei einer Anzahl von über vierzig Pflegebedürftigen zwei
(Author portrait)
Susanne Becker, geboren 1963 in Hamburg, aufgewachsen in Nordfriesland, arbeitete als Krankenschwester und die letzten 13 Jahre als Pflegedienstleitung/Qualitätsbeauftragte in einem Pflegeheim.Franz-Bernd Becker, geboren 1955 in Stolberg (Rhld.), hat Bildende Kunst an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert und sich später zum Sozialbetriebswirt und Diakon ausbilden lassen.
(Extract)
noch, dass der stecken bleibt. Dann steh' ich hier alleine mit der ganzen Kacke. Danke auch.
Dolores beruhigt sich wieder etwas. Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass sie nur über ein dünnes Nervenkostüm verfügt und leicht in 'Kleine-Mädchen-Mechanismen' verfällt. Sie ruft den Studenten an. Nein, er ist noch im zweiten Stock und bringt Bewohner ins Bett, auf dem Flur hat er niemanden gehört oder bemerkt.
Okay, dann wird sie in der ersten Etage nachsehen, um sich zu vergewissern, dass wirklich alles in bester Ordnung ist.
Oben angekommen, entdeckt sie nichts; die gedämmte Nachtbeleuchtung an den Wänden lässt keine Auffälligkeiten zum Vorschein kommen. Doch da, weiter hinten steht eine Tür einen Spalt offen! Beherzt geht sie weiter, tritt ein, ruft den Bewohner bei seinem Namen. Dann sieht sie ihn eingesunken auf dem Sofa sitzen, sie geht näher heran, und das Blut gefriert ihr in den Adern. Oh nein!